Frankreich - Glamour & Amour
Paris, das ist genau wie im Film
Von Veronika Kub
Paris, das ist genau wie im Film - ob man nun zum ersten Mal hierher kommt oder schon acht Mal da war. Erstaunlich, wie sehr die Klischees der Wirklichkeit entsprechen. Oder entspricht die Wirklichkeit den Klischees? Egal, traumhaft ist die Stadt allemal.
Paris um neun Uhr. Bürofeine Frauen und Männer flanieren vorbei, schulfeine kleine Kinder an der Hand. Auf zwei Stühlen am Nebentisch nehmen ein alter Herr und sein weißes Hündchen Platz. Schlag zehn Uhr fängt der Springbrunnen an zu sprudeln. Dann betreten drei Männer in Froschgrün die Szene, die Stadtreinigung. Der Hochdruckreiniger spritzt den Unrat der Nacht weg.
Jeder ist schön in Paris. Glamour & Amour haben die Pariser zu ihrem Eigentum erklärt. Der Eiffelturm, der Louvre, die Champs Elysées. Frühling in Paris. Ein Spaziergang entlang der Seine enthüllt die einzigartige Eleganz der leuchtend weißen Architektur.
Okay, erst mal ein bisschen warmlaufen. Zum Markt an der Place Monge, Käse, Obst, Brot kaufen. Dann an der Seine ein Picknick am Quai mit Blick auf Notre-Dame. Sitzen. Schauen. Nebenan lehnt ein Pärchen an der Mauer, er hat tatsächlich eine Gauloise im Mundwinkel und spielt Gitarre. Glocken läuten, Tauben gurren, Boote brummen, ein Saxophon spielt "Petite fleur".
„Ach, Paris! Ist das schön, wie im Film." Genauso ist es, egal ob man zum ersten Mal hierher kommt oder schon acht Mal da war. Jedes Mal wieder ist man irritiert, wie sehr die Paris-Klischees der Wirklichkeit entsprechen. Es ist keine Inszenierung für die Touristen - das alltägliche Pariser Leben, es sieht tatsächlich fast überall genauso aus wie in "Amélie", wie auf den Schwarzweiß-Fotografien aus den 40er und 50er Jahren. Die kleinen Buben, die auf den Wasserbassins im Jardin du Luxembourg ihre Boote fahren lassen. Die alte Dame auf der Seine-Brücke, die zwei winzige Hunde in einem Louis-Vuitton-Täschchen spazieren trägt. Von einem Hausboot dröhnen die Akkordeon-Klänge und das rollende "Parrrris" von Edith Piaf aus den Lautsprechern an Deck.
In den unzähligen Boulevard-Cafés und Clubs hängt die Pariser Szene herum. Hunger. Ab in die Métro, Haltestelle St. Michel. Und tatsächlich, in der rue Saint-André-des-Arts gibt es noch immer diese Crêperie, in der man sich vorzüglich durch die Karte essen kann. Erst eine Galette mit Tomaten, Mozzarella und Oliven, dann vielleicht ein Crêpe mit Salat und Ziegenkäse, als Dessert eine mit Bananen und Schokolade, oder doch lieber mit Aprikosengelee flambiert?
In Paris hat sich nicht viel verändert. Diese Stadt ist sich treu geblieben. Vor „Berthillon“ auf der Ile-Saint-Louis stehen die Menschen noch immer Schlange für das beste Eis in der Stadt und das, obwohl sich ganz in der Nähe ein Häagen-Dazs breit macht.
Franzosen lassen sich ihre Gaumenfreuden einiges kosten. In ihrer Hauptstadt ist die Auswahl schier grenzenlos und vor allem international. Feinschmecker geben in Luxusrestaurants für ein Menü schon mal einige hundert Euro aus und reservieren, wie für das von der Österreicherin Gerlinde Faugeron geführte „Faugeron ", sogar Monate im voraus.
Frühling in Paris ist toll, keine Frage.
Der Blick vom Hotelzimmer zur Grabkirche Napoleons, zum Dôme des Invalides, ist ein Traum.
Und auch in Zukunft werden Generationen von Besuchern dem Glöckner von Notre-Dame folgen, stille Tage in Clichy verbringen, die Geheimnisse von Paris aufspüren, oder in Pigalle in einer Mausefalle landen.
Tipps für Diabetiker:
Öffentliche Krankenhäuser bieten einen 24-Stunden-Notdienst. Die Behandlungskosten sind sofort zu bezahlen.
Apotheken erkennt am grünen Kreuz über der Tür. Eine rund um die Uhr geöffnete Apotheke gibt es an den Champs-Elysèes: Pharmacie Dèrthy, 84, av. des Champs-Elysèes (8e), Tel. 01 45 62 02 41, Metro-Station: George-V.