Forschung: Honig verbessert Blutzucker- und Cholesterinwerte
Forscher der University of Toronto haben herausgefunden, dass Honig Blutzucker- und Cholesterinwerte verbessert. Besonders günstig war es, wenn der Honig naturbelassen war und aus einer Blütensorte stammte.
(22.12.2022) - Für ihre Meta-Studie werteten die Wissenschaftler 18 kontrollierte Studien mit über 1.100 Teilnehmern aus. Die durchschnittliche tägliche Honigdosis in den Studien betrug 40 Gramm oder etwa zwei Esslöffel. Die mittlere Studiendauer betrug acht Wochen.
Honig verbessert Blutzucker- und Cholesterinwerte
Der Honig senkte Nüchternblutzucker, das Gesamt- und LDL-Cholesterin, die Triglyceride und einen Marker für die Fettleber. Und er erhöhte HDL-Cholesterin. Allerdings erhöhte er auch zwei Entzündungsmarker. "
Besonders naturbelassener Honig zeigte viele positiven Wirkungen, ebenso Honig, der aus einer einzigen Blütensorte stammt wie aus der Robinie/falsche Akazie (der als Akazien-Honig vertrieben wird) oder einem in Nordamerika verbreiteten Klee.
Ein Teil der Wirkung geht durch Erhitzen verloren
"Diese Ergebnisse sind überraschend, da Honig zu etwa 80 Prozent aus Zucker besteht", sagte Studien-Autor Tauseef Khan. "Aber Honig ist eine komplexe Zusammensetzung aus gewöhnlichen und seltenen Zuckern, Proteinen, organischen Säuren und anderen bioaktiven Verbindungen, die sehr wahrscheinlich gesundheitliche Vorteile haben", so der Ernährungswissenschaftler.
Unverarbeiteter Honig verliert viele seiner gesundheitlichen Effekte nach der Pasteurisierung - dem Erhitzen bei 65 Grad Celsius für mindestens 10 Minuten -, die Wirkung eines heißen Getränks auf den Honig hängt jedoch von mehreren Faktoren ab und wird wahrscheinlich nicht alle seine Vorteile zerstören, so Khan. Unverarbeiteter Honig könne auch mit Joghurt, als Brotaufstrich und in Salatdressings verzehrt werden.
Honig in Ernährungsrichtlinien nicht mit Zucker gleichsetzen
Wer Zucker generell meidet, solle nicht anfangen, Honig zu esse. Doch wer Haushaltszucker, Sirup oder einen anderen Süßstoff verwende, könnte diesen gegen Honig austauschen und so seine kardiometabolischen Risiken verringern, rät Khan.
John Sievenpiper, Erstautor und Professor für Ernährungswissenschaften und Medizin an der University of Toronto: "Diese Ergebnisse zeigen, dass Zucker nicht gleich Zucker ist, und sie sollten der Ausweisung von Honig als freiem oder zugesetztem Zucker in Ernährungsrichtlinien ein Ende bereiten." Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Nutrition Reviews veröffentlicht.