Fernsehen in der Kindheit - Gesundheitliche Probleme im Erwachsenenalter
Eine Studie zeigt, dass zu viel Fernsehen in der Kindheit das Risiko für gesundheitliche Probleme im Erwachsenenalter erhöhen kann.
(2.8.2023) - Eine Studie der University of Otago, die kürzlich im Journal Pediatrics veröffentlicht wurde, hat ergeben, dass Kinder, die mehr fernsehen als Erwachsene, eher an metabolischem Syndrom leiden. Das metabolische Syndrom umfasst eine Reihe von Bedingungen wie Bluthochdruck, hoher Blutzucker, Übergewicht und abnormale Cholesterinwerte, die das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes und Schlaganfall erhöhen.
Die Studienergebnisse im Detail
Die Studie basiert auf Daten von 879 Teilnehmern der Dunedin-Studie. Die Forscher fanden heraus, dass diejenigen, die zwischen dem 5. und 15. Lebensjahr mehr ferngesehen hatten, mit 45 Jahren eher an diesen Bedingungen litten. Im Durchschnitt schauten die Kinder etwas mehr als zwei Stunden pro Tag fern.
Professor Bob Hancox, der die Studie leitete, sagt: „Diejenigen, die am meisten ferngesehen haben, hatten ein höheres Risiko für metabolisches Syndrom im Erwachsenenalter. Mehr Fernsehzeit in der Kindheit war auch mit einem höheren Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit und geringerer körperlicher Fitness verbunden.“
Geschlechtsspezifische Unterschiede
Die Studie zeigte auch, dass Buben etwas mehr fernsehen als Mädchen und dass das metabolische Syndrom bei Männern häufiger ist als bei Frauen (34 Prozent gegenüber 20 Prozent). Der Zusammenhang zwischen Fernsehzeit in der Kindheit und metabolischem Syndrom im Erwachsenenalter wurde jedoch bei beiden Geschlechtern beobachtet und könnte bei Frauen sogar stärker sein.
Die Bedeutung der Studienergebnisse
Die Ergebnisse sind besonders relevant, da die Bildschirmzeiten in den letzten Jahren durch neue Technologien gestiegen sind. „Kinder haben heute viel mehr Zugang zu bildschirmbasierten Unterhaltungsangeboten und verbringen viel mehr Zeit im Sitzen. Es ist wahrscheinlich, dass dies noch schädlichere Auswirkungen auf die Gesundheit von Erwachsenen hat“, sagt Professor Hancox. Die Studie unterstützt die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation, dass Kinder und junge Teenager ihre Freizeit am Bildschirm begrenzen sollten.
- Fernsehen und körperliche Aktivität
Es ist bekannt, dass Fernsehen eine sitzende Aktivität ist, die wenig Energie verbraucht. Kinder, die viel fernsehen, haben oft weniger Zeit für körperliche Aktivität, was zu einem inaktiven Lebensstil führen kann. Dies kann wiederum das Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen, die mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen verbunden sind.
- Fernsehen und Ernährung
Fernsehen kann auch die Ernährungsgewohnheiten beeinflussen. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die beim Fernsehen essen, oft mehr kalorienreiche und weniger nährstoffreiche Lebensmittel zu sich nehmen. Diese Gewohnheiten können bis ins Erwachsenenalter fortbestehen und das Risiko für gesundheitliche Probleme wie Übergewicht und Herzkrankheiten erhöhen.
- Fernsehen und Schlaf
Fernsehen kann auch den Schlaf beeinträchtigen, was wiederum die Gesundheit beeinflussen kann. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die vor dem Schlafengehen fernsehen, oft später ins Bett gehen und weniger Schlaf bekommen. Ein Mangel an Schlaf kann das Risiko für eine Reihe von Gesundheitsproblemen erhöhen, darunter Übergewicht, Diabetes und Herzkrankheiten.
Quelle: https://www.sciencedaily.com/