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Ernährung oder Workout: Was ist wichtiger für einen langfristigen Abnehmerfolg?

Gesunde Ernährung und körperliches Training sind untrennbar miteinander verbunden, wenn es darum geht, Gewicht zu verlieren. Aber was ist, wenn man den Gewichtsverlust langfristig aufrechterhalten will? Eine neue Studie hat herausgefunden, was von beidem auf Dauer für das Abnehmen wichtiger ist.

Wenn es ums Abnehmen geht, ist es stets sehr wichtig, seine Ernährung umzustellen. Das führen Ernährungskonzepte wie Keto, Intervallfasten oder die Mittelmeerdiät, aber auch allgemeine Trends wie Clean Eating immer wieder vor Augen.

Aber auch auf regelmäßigen Sport kommt es an, denn körperliche Aktivität ist ein weiterer wichtiger Schritt für den Gewichtsverlust.

Wie wichtig ist die 80/20 Regel?

Viele Leute glauben, dass die Relevanz von Ernährung und Workouts für den Gewichtsverlust aus einem Verhältnis von 80/20 besteht. 80 Prozent sind demnach der Ernährung und 20 Prozent der Bewegung zuzuschreiben.

Und obwohl dieser Richtwert stimmen mag, wenn man schnell ein paar Kilo abnehmen möchte, gibt er keine Auskunft über die wohl schwierigste Aufgabe: das Gewicht, das man verloren hat, beizubehalten und nicht wieder zuzunehmen.

Ob die 80/20-Regel immer noch gilt, wenn man dem Jojo-Effekt den Kampf ansagen will, hat eine Studie des Anschutz Health and Wellness Center der Universität von Colorado gezeigt, die im Fachmagazin 'Obesity' erschien.

Körperliche Fitness wichtiger, um Gewicht zu halten

„In der Studie wird die schwierige Frage beprochen, warum so viele Menschen sich auf lange Sicht schwer tun, Gewicht zu verlieren", erklärt Danielle Ostendorf in einer Mitteilung der Universität.

Dazu untersuchten die Wissenschaftler die Daten von drei verschiedenen Gruppen: Zur ersten gehörten Menschen, die bereits erfolgreich abgenommen hatten (Teilnehmer, die über ein Jahr lang ein verringertes Körpergewicht von 13,6 kg oder mehr hielten).

Die zweite Gruppe bestand aus Teilnehmern mit einem normalen Körpergewicht (BMI ähnlich dem aktuellen BMI der ersten Gruppe), die zuvor kein Gewicht verloren hatten.

Die letzte Gruppe bestand hingegen aus Übergewichtigen bzw. Fettleibigen, deren BMI dem BMI der ersten Gruppe vorm Gewichtsverlust ähnelte.

Den Ergebnissen zufolge trägt körperliche Aktivität tatsächlich eher dazu bei, einen erheblichen Gewichtsverlust aufrechtzuerhalten.

„Es werden Beweise dafür erbracht, dass Menschen, die bereits erfolgreich abgenommen haben, ein hohes Maß an körperlicher Aktivität ausüben, um eine Gewichtszunahme zu verhindern. Das ist ein Schritt nach vorn, wenn es darum geht, die Beziehung zwischen körperlicher Betätigung und der Gewichtsreduktion zu klären", so Ostendorf.

Ernährungsweise ähnlich zu den anderen Gruppen

„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die bereits erfolgreiche Gruppe eine ähnliche Anzahl von Kalorien pro Tag aufnimmt wie die Gruppe aus Übergewichtigen und Fettleibigen", sagt Victoria A. Catenacci, Ärztin für Gewichtskontrolle und Forscherin an der Universität.

Der Unterschied, mit dem scheinbar eine Gewichtszunahme vermieden werde, sei die hohe körperliche Aktivität.

Die Aussage der Expertin wird durch die Tatsache gestützt, dass die erste Gruppe sich signifikant mehr bewegte (12.000 Schritte pro Tag) als Teilnehmer mit normalem Körpergewicht (9.000 Schritte pro Tag) und Teilnehmer mit Übergewicht/Adipositas (6.500 Schritte pro Tag).

Ernährung natürlich weiterhin wichtiger Faktor

Die aktuelle Studie zeigt zwar, dass Übung tatsächlich eine viel größere Rolle im Vergleich zur Ernährung spielt als zuvor angenommen, aber das gibt uns keinesfalls die Ausrede dafür, zu essen, was wir wollen.

„Es ist immer noch wichtig, sicherzustellen, dass man nährstoffreiche Lebensmitteil aufnimmt und versucht, Lebensmittel, die reich an raffiniertem Zucker, Fett und Salz sind, zu vermeiden", heißt es in dem Schreiben.

Die Studie diene jedoch in jedem Fall als wichtige Erinnerung, dass Bewegung und Sport für unsere Gewichtsabnahme extrem wichtig seien – genauso wie für unsere körperliche und geistige Gesundheit.