Endlich wieder mit dem Team unterwegs!
Der Beginn des Trainingslagers ist noch einige Tage entfernt, jedoch muss ich in Zeiten von Corona bereits einige Massnahmen einhalten. Um das Risiko eines Krankheitsfalles während dem Trainingslager zu minimieren, hat das Team eigens für das Trainingslager ein Sicherheitskonzept erstellt. Dieses beinhaltet neben diversen Verhaltensregeln während des Lagers auch Bedingungen für die Teilnahme, sowie Massnahmen vor dem Lager. Ein negativer SARS-CoV-2 Abstrich ist ein absolutes Muss vor der Anreise. Ebenfalls soll laut Sicherheitskonzept das Risiko einer Infektion während dem Reisen mit einer Maskenpflicht, Sicherheitsabstand zu anderen Personen sowie regelmässigem Händewaschen und desinfizieren, so tief wie möglich gehalten werden.
Drei Tage vor dem Lager ist klar: Das ganze Team darf nach einem negativen Abstrich anreisen – aber vorerst noch nicht ins Val di Fiemme sondern in ein Hotel in Venedig. Es wird vor Ort ein weiterer Abstrich vorgenommen und bis dieser negativ zurück kommt müssen alle Teammitglieder voneinander isoliert werden. Bereits am zweiten Tag kommen dann alle Resultate negativ zurück und wir können nach Cavalese ins Hotel reisen und mit dem Training beginnen – vergessen ist das Virus aber nicht. Für das gesamte Trainingslager wird das Team in zwei separate Blasen geteilt. Das gilt für die Fahrer genauso wie für den gesamten Staff. Sogar quartieren uns sogar in zwei verschiedenen Hotels ein. Physischen Kontakt zwischen Personen aus den verschiedenen Gruppen gibt es keinen. Zum einen soll so das Risiko einer Ansteckung des ganzen Teams minimiert werden, jedoch auch das Testen bei einem Coronafall erleichtert werden. So müsste nur die Hälfte des Teams nochmals getestet werden. Die Massnahmen klingen drastisch, man muss aber auch sehen, dass die Massnahmen so gewählt wurden, dass sich unser Alltag möglichst nicht verändert. Und dies ist gut gelungen, denn ausser dass wir nicht in einer grossen Gruppe sind, spüren wir keine grossartigen Veränderungen. Händewaschen und Händedesinfektion waren bereits vor Corona Standard und die Maskenpflicht und Abstandsregel bei Kontakten ausserhalb des Teams ist nun einfach ein Teil der neuen Realität.
«Händewaschen und Händedesinfektion waren bereits vor Corona Standard und die Maskenpflicht und Abstandsregel bei Kontakten ausserhalb des Teams ist nun einfach ein Teil der neuen Realität.»
Nun aber auch noch ein paar Zeilen zum Training. Durch die lange Rennpause hatten wir genügend Zeit um viele Kilometer zu sammeln. Im Trainingslager bereiten wir uns nun vor allem auf die hohe Intensität im Rennen vor. Das heisst, es stehen neben langen Ausfahrten auch viele Intervalle auf dem Programm bei denen wir jeweils kurz in die «rote Zone» gehen und unseren Körper langsam wieder auf Renntempo zu bringen. Wann es für mich wieder los geht weiss ich leider aufgrund der unsicheren Lage rund um die Pandemie noch nicht genau. Ich werde euch aber auf dem Laufenden halten.
Bis dann und bleibt gesund!
Oliver Behringer ist Schweizer und 23 Jahre alt. Seit seinem elften Lebensjahr ist er Typ 1-Diabetiker. Trotzdem konnte er sich seinen Berufstraum erfüllen. Er wurde Profisportler und ist Radrennfahrer für das Team Novo Nordisk. Ein exklusiver Club – ähnlich den Formel 1-Piloten, von denen es nur rund 30 weltweit gibt. Olivers Botschaft: „Ich möchte mit dem offenen Umgang mit meinem Diabetes allen aufzeigen, was trotz Diabetes möglich ist. Denn wenn ein ganzes Team von Radprofis mit Typ 1 Diabetes mit den besten Fahrern der Welt konkurrieren kann, dann ist wirklich alles möglich - auch mit Diabetes!“
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