EMA und Behörden beraten über Metformin-Kontamination
Nach den großen Problemen in der Valsartan-Versorgung droht den Arzneimittelmärkten Europas eine neue Arzneimittel-Kontamination. Nach Informationen von DAZ.online berät die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) mit den Behörden der EU-Staaten derzeit über eine in Asien festgestellte Verunreinigungen von metforminhaltigen Arzneimitteln mit dem Nitrosamin NDMA. Die EMA bestätigt den NDMA-Fund in einigen Proben, die NDMA-Konzentration sei aber sehr gering. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte rät den Patienten dazu, die Arzneimittel nicht eigenmächtig abzusetzen.
Als erste berichtete die polnische Tageszeitung „Gazeta Prawna“ über die Angelegenheit. Demnach sei geplant, dass die EMA sich am heutigen Mittwoch per Telefonkonferenz mit Vertretern aller Arzneimittelbehörden in der EU über eine mögliche Kontamination des bei Diabetes eingesetzten Arzneimittels Metformin bespricht. Dabei soll es dem Bericht zufolge auch um mögliche Rückrufe gehen. Die Tageszeitung berichtet weiter, dass gleich in zwei Proben die Kontamination mit dem Nitrosamin NDMA festgestellt wurde: Eine dieser Proben stamme aus Asien, die andere aus Deutschland. In Polen soll es bereits einen Nationalen Krisenstab geben.
Das Nitrosamin N-Nitrosodimethylamin (NDMA) ist den Apothekern inzwischen bestens bekannt, weil erst im Sommer des vergangenen Jahres eine Kontamination des Blutdrucksenkers Valsartan mit NDMA festgestellt wurde. Es folgten Rückrufe auf der ganzen Welt.