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Eine seltene Begleiterkrankung bei Diabetes: Der Charcot-Fuß

Eine seltene Begleiterkrankung bei Diabetes Mellitus überwiegend bei Typ 1, ist der Charcot -Fuß. Leider wird dies durch die behandelnden Ärzte oft nicht zeitig genug erkannt und endet in einigen Fällen mit schlimmen Folgen bis hin zur Amputation. Benannt ist diese Erkrankung nach dem französischen Neurologen des 19. Jahrhunderts, Jean Martin Charcot. Eine Sonderform des diabetischen Fußes.

Bedingt durch die Neuropathie haben die Patienten meist kein Gefühl mehr in den Füssen, somit merken Sie auch nicht wie es zu Knochenbrüchen oder Knochenmarkentzündungen im Bereich der oder des Fußes kommt. Meist sind es die Mittelfußknochen welche betroffen sind. Oft haben die Patienten keinerlei Schmerzen was dazu führt, dass sie auch keinen Arzt aufsuchen. Durch das weiter herumlaufen wird der Fuß immer weiter zerstört. Durch diese Knochenbrüche entstehen oft sehr deformierte Veränderungen des Fußes mit einer sehr eingeschränkten Belastbarkeit. Nur durch eine konsequente Totalentlastung des Fußes mithilfe eines TCC-Total Contact Cast Gipses oder ähnlicher Hilfsmittel ist eine Besserung möglich.

Dies ist allerdings für den Patienten und sein Umfeld eine große körperliche und auch psychische Belastung, denn anders als bei allen anderen Erkrankungen ist wo man sagt, Bewegung tut gut ist es hier umgedreht. Bewegung ist hier der Feind der Heilung. Hinzu kommt das möglichst wöchentlich ein Kontrolltermin beim Arzt erfolgen sollte. Der TCC-Gips und der dazugehörige Therapieschuh muss Tag und Nacht mit einer Zeitspanne von 6 Monaten bis 12 Monaten getragen werden. Es empfiehlt sich zusätzlich einen Rollstuhl über die Krankenkasse zu beantragen um eine optimale Ruhestellung zu erwirken und mobil zu sein. Der Fuß muss solange ruhig gestellt werden bis der Bruch völlig knöchern oder knorpelig durch baut ist.

Auch dürfen keinerlei Entzündungsherde mehr vorhanden sein. Gerade diese Konsequenz macht vielen Patienten zu schaffen, da sie in ihrer Mobilität erheblich eingeschränkt sind. Ein einziger Fehltritt ohne den Schutz des TCC hätte dramatische Folgen. Im Verlauf des gesamten Prozesses sind immer wieder MRT Untersuchungen nötig, da das einfache Röntgenbild nicht aussagefähig wäre. Wenn der Prozess der Ruhigstellung beendet ist und sich der Knochen umgebaut hat und auch keinerlei Entzündungen mehr nachweisbar sind, beginnt die Versorgung mit orthopädischen Maßstiefeln, die den Fuß für die Zukunft dauerhaft stützen und vor neuen Verletzungen schützen sollen. Diese Schuhe müssen dann ständig getragen werden.

Sollten allerdings alle diese Maßnahmen ohne Erfolg sein, so bleibt noch die Möglichkeit einer Operation, die aber gerade bei einem Diabetiker mit hohem Risiko verbunden ist. Für den Patienten mit dieser Erkrankung wird sich das Leben dauerhaft ändern. Er ist trotz Heilung auch weiterhin auf ärztliche Betreuung angewiesen. Bis heute konnte man allerdings nicht feststellen wie es zu dieser Erkrankung kommt. Man kennt nur die Folgen. Die Medizin steht hier leider noch am Anfang und es gibt viel zu wenige Ärzte die sich mit der Betreuung dieser Erkrankung auskennen. Wünschenswert wäre, dass die Krankenkassen dies als Vorsorgeuntersuchung im Rahmen eines Diabetes Programms mit aufnehmen würden.