Dreimal täglich Zähneputzen vermindert Diabetes-Risiko
6. März 2020 - Wenn Menschen sich dreimal oder mehr am Tag die Zähne putzen, ist dies mit einer verstärkten Schutzwirkung vor Diabetes verbunden. Zahnerkrankungen und fehlende Zähne erhöhen dagegen das Risiko, an Diabetes zu erkranken.
Bei der aktuellen Untersuchung des Seoul Hospital und des Ewha Womans University College of Medicine wurde festgestellt, dass dreimaliges Putzen der Zähne am Tag zu einem reduzierten Diabetes-Risiko führt. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift der European Association for the Study of Diabetes (EASD) „Diabetologia“ veröffentlicht.
Wie sich unsere Mundhygiene auf das Risiko für Diabetes auswirkt
Wenn wir uns dreimal oder mehr am Tag die Zähne putzen, ist dies mit einem um acht Prozent geringeren Risiko für die Entwicklung von Diabetes verbunden. Wenn dagegen eine Zahnerkrankung vorliegt, ist das Risiko für Diabetes um neun Prozent erhöht. Fehlen einer Person viele Zähne (15 oder mehr) verstärkt dies das Risiko für Diabetes sogar um 21 Prozent.
Verbindung zwischen Entzündungen und Diabetes?
Entzündungen spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Diabetes. Sogenannte Parodontalerkrankungen sind in der Allgemeinbevölkerung leider weit verbreitet. Da Parodontalerkrankungen und schlechte Mundhygiene vorübergehende Infektionen und systemische Entzündungen hervorrufen können, stellten die Forschenden die Hypothese auf, dass Indikatoren für Parodontalerkrankungen und Mundhygiene mit dem Auftreten von Diabetes-Neuerkrankungen in Verbindung gebracht werden könnten.
Jede sechste Person litt an einer Parodontalerkrankung
Die Studie ergab, dass 17,5 Prozent (etwa jeder sechste) der teilnehmenden Personen an einer Parodontalerkrankung litten. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von zehn Jahren entwickelte sich bei 31.545 Personen (16 Prozent) Diabetes. Unter Verwendung von Computermodellen und nach Anpassung möglicher beeinflussender Faktoren wurden das Vorliegen einer Parodontalerkrankung und das Fehlen von Zähnen (15 oder mehr) mit einem um neun Prozent bzw. 21 Prozent erhöhten Risiko für die Entwicklung von Diabetes in Verbindung gebracht.
Unterschiedliche Auswirkungen durch das Alter?
Häufiges Zähneputzen (drei Mal pro Tag oder mehr) wurde mit einem um acht Prozent verringerten Risiko für Diabetes in Verbindung gebracht. Weitere Analysen ergaben unterschiedliche Ergebnisse für Erwachsene im Alter bis 51 Jahren im Vergleich zu Teilnehmenden im Alter von 52 Jahren und darüber. Bei der jüngeren Gruppe wurde zweimal tägliches Zähneputzen mit einem um zehn Prozent und dreimal Zähneputzen mit einem um 14 Prozent verringerten Diabetes-Risiko in Verbindung gebracht (im Vergleich zu Personen, die nur einmal täglich oder überhaupt nicht die Zähne putzten).