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Diskonter will mehr Rücksicht auf Kindergesundheit nehmen

Lidl verzichtet ab sofort auf Werbung für ungesunde Lebensmittel, die auf Kinder abzielt - etwa überzuckerte Joghurts oder Getränke, aber auch Schokolade. Das Konzept wird auch in den Filialen in Österreich umgesetzt.

Der Discounter Lidl will künftig in seiner Werbung und bei der Verpackung seiner Eigenmarkenprodukte mehr Rücksicht auf die Kindergesundheit nehmen. Das Unternehmen werde ab sofort keine auf Kinder abzielende Werbung für ungesunde Lebensmittel mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, Salz oder Zucker - etwa überzuckerte Joghurts oder Getränke, aber auch Schokolade - mehr machen, kündigte das Unternehmen am Dienstag an. Ausnahmen soll es für Aktionsartikel zu Weihnachten, Ostern oder Halloween geben - also etwa für Schokoladen-Weihnachtsmänner oder -Osterhasen. Umgesetzt wird das Konzept auch in den Filialen in Österreich.

"Lidl setzt damit als erster deutscher Lebensmitteleinzelhändler eine entsprechende Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um", betonte der Discounter. Außerdem will Lidl bis Ende 2025 nur noch solche Lebensmittel in für Kinder attraktiver Verpackung verkaufen, die die WHO-Kriterien für gesunde Nahrung erfüllen.

Ausweiten will man außerdem das Sortiment bei Vollkornprodukten und pflanzenbasierten Proteinquellen. Die vegane Eigenmarke "Vemondo" soll bis 2025 von derzeit 270 Artikel auf über 400 Produkte ausgebaut werden.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch begrüßte die Ankündigung, bei der Werbung mehr Rücksicht auf die Ernährung bei Kindern zu nehmen, und forderte die Wettbewerber auf, dem Beispiel von Lidl zu folgen. "Das ist angesichts grassierender Fehlernährung bei jungen Menschen mit zum Teil tödlichen Folgen ein wichtiger, aber auch längst überfälliger Schritt", sagte Luise Molling von Foodwatch.

Sie verwies darauf, dass aktuell etwa 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland von Übergewicht und sechs Prozent sogar von starkem Übergewicht (Adipositas) betroffen seien. Dies könne im späteren Leben zu Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Gelenkproblemen, Bluthochdruck und Herzerkrankungen führen.

Quelle: https://www.sn.at/