Diese zwei Diäten eignen sich am besten für Diabetiker
Abnehmen zählt zu den häufigsten Vorsätzen für das neue Jahr. Insbesondere für Diabetiker stellt sich die Frage, welches Konzept für sie am besten geeignet ist. Diabetes-Experten geben folgende Tipps.
»Zwar hat eine Reduzierung der Kohlehydrate den größten positiven Effekt auf den Blutglucosespiegel und auch auf die Gewichtsreduktion«, erklärt die Präsidentin der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG), Professor Dr. Monika Kellerer, in einer Pressemitteilung der Fachgesellschaft. Doch ein ausschließlicher Fokus auf die Kohlenhydrataufnahme sei nicht zielführend. Vielmehr sei auch auf die Fettsäurenzusammensetzung, Ballaststoffe und glykämische Last zu achten. Die DDG empfiehlt eine individuelle Ernährungsberatung als wesentlichen Bestandteil der Diabetestherapie. Dabei sollen verschiedene Diabetes-Typen, Behandlungsformen, soziale Aspekte sowie persönliche Vorlieben berücksichtigt werden.
Elisabeth Höfler, Leiterin der Diätschule, Diät- und Ernährungsberatung am Marienhospital Stuttgart, empfiehlt zwei Konzepte: die energiereduzierte Mischkost oder den weitgehenden Verzicht auf Kohlenhydrate, auch bekannt als Low Carb. »Wichtig ist, dass die gewählte Ernährungsform zufrieden stellt«, betont Höfler. »Denn man muss sie lange durchhalten, damit die Kilos purzeln.«
Um die richtige Diät zu finden, sollte sich der Patient verschiedene Fragen stellen: Komme ich mit wenig Brot aus, mag ich sehr viel Gemüse essen? Viele antworten mit Nein. »Wir haben häufig Patienten, die sich ein Frühstück oder Abendessen ohne Brot nicht vorstellen können«, berichtet Höfler. »Auch der Verzicht auf Kartoffeln und Pasta erscheint ihnen unvorstellbar.« In diesem Fall komme Low Carb nicht in Frage. »Das ist dann dauerhaft nicht umsetzbar«, so Höfler.
Die zentrale Frage für Berufstätige bei der energiereduzierten Mischkost laute: Kann ich in einer Kantine zu Mittag essen, die ein Salatbuffet, viel Gemüse und Fleisch und Fisch ohne kompakte Saucen anbietet? »Wenn es in meinem Umfeld vor allem Pizza, Pasta, Döner und Burger gibt, wird es schwierig«, betont Höfler. Dann müsse man sich darauf einrichten, zu Hause vorzukochen und die Speisen in einer Transportbox mitzunehmen.
Entscheidend sind auch die Lebensumstände. Die neue Ernährungsweise muss alltagstauglich sein. »Durch Einladungen, Reisen, Feiertage oder offizielle Anlässe kommt man leicht aus dem Rhythmus«, weiß Höfler. »Man muss sich vorstellen können, am nächsten Tag wieder motiviert zum bewährten Konzept zurückzukehren und die kleinen Sünden auszugleichen.« Um es sich einfacher zu machen, können aus einmal Kochen oft zwei Gerichte werden. Beispiel: Die doppelte Menge Lachs zubereiten, für den zweiten Teil eine Marinade aus Zitrone und Olivenöl mischen und mit Salat zum Job mitnehmen.