Die „Pumpe“ unter Druck
Überlastung und psychische Probleme sind ähnlich gefährlich für das Herz-Kreislauf-System wie Bluthochdruck, Übergewicht, erhöhte Cholesterinwerte und Rauchen
Ängste, Ärger, Stress und Depressionen schlagen sich auf den Lebensmuskel! Sie können das Herz-Kreislauf-System negativ beeinflussen und auf Dauer zu Infarkt und Schlaganfall führen. Für Frauen wirkt sich übrigens übermäßiger Druck in der Ehe oder Partnerschaft viel stärker aus als jener am Arbeitsplatz.
„Mehrere langjährige Studien ergaben ein ähnlich hohes Herzrisiko bei Depressionen wie durch die klassischen Gefahren Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht und hoher Cholesterinspiegel“, erklärte Psychokardiologe Prof. Dr. Karl-Heinz Ladwig von der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, TU München (D), im Rahmen der Sommerakademie der Österreichischen Apothekerkammer in Pörtschach (Ktn.). Depressive Patienten leben häufig ungesund. Ihre Herzerkrankungen verlaufen daher im Allgemeinen schwerer.
Nach der Diagnose haben sie große Schwierigkeiten, ihre schlechten Gewohnheiten aufzugeben und die Behandlung wie vorgesehen durchzuhalten. Selbst nach einem Infarkt achten Betroffene nicht vermehrt auf ihre Gesundheit, fangen häufig wieder an zu rauchen und gehen rücksichtslos mit sich selbst um.
Der Experte schlägt vor, dass bei Hochrisikopatienten die diagnostische Abklärung einer Depression als Begleiterkrankung zum Standard werden sollte.
Quelle: Karin Rohrer, Kronen Zeitung