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Die Alm der Abenteuer

Der frühe Wintereinbruch und die tollen Schneeverhältnisse in den Wiener Hausbergen lassen die Freunde der Berge ganz unruhig zu Hause oder im Büro am Sessel herumrutschen.

Martin & seine Freunde der Berge zeigen die schönsten Wanderwege Österreichs

Der frühe Wintereinbruch und die tollen Schneeverhältnisse in den Wiener Hausbergen lassen die Freunde der Berge ganz unruhig zu Hause oder im Büro am Sessel herumrutschen. Noch dazu hat ein Teil der Freunde ganz neue Schnee- und Winterschuhe bekommen. Also nichts wie in die Schneeeinsamkeit hinaus und die neuen Teile ausprobiert. Die Hinteralm oberhalb von Frein an der Mürz mit ihren nahen kleinen Gipfeln Spielkogel und Rosskogel ist für die Freunde der Berge ein bekanntes und schon oft besuchtes Ziel. Besonders, weil es dort eine im Winter an den Wochenenden bewirtschaftete Hütte gibt, leider eine Seltenheit in den Wiener Hausbergen.

Geparkt wird wie immer in Frein und wie immer der Forstweg als Aufstieg Richtung Hinteralm gewählt. In der Vergangenheit suchten die Freunde den als weiteren Weg empfohlenen Plotschgraben vergeblich und kämpften sich deshalb immer durch den Wald geradewegs bis auf die Alm. Von dort waren die Hütten leicht gefunden und der nicht gefundene Plotschgraben egal.

Doch diesmal werden die Freunde der Berge auf Grund ihres teilweise fast genialen Orientierungssinns fündig. Der Plotschgraben. Ach, wäre er nur weiter im Verborgenen geblieben. Über Steine, und zahllose umgestürzte Bäume beginnt nun ein Kampf um jeden Höhenmeter. Einmal geht es sogar durch den Bach und das mit Schneeschuhen. Der Aufstieg dauert Stunden, so kommt es den Freunden auf jeden Fall vor. Als sie nach endlosem Bergauf endlich den aus dem Sommer bekannten Normalweg erreichen, wird es auch noch extrem neblig.

Nur mit Hilfe der Orientierung an den Stangen steigen sie vorsichtig Richtung Hinteralm und deren Hütten. Sie hoffen inständig, dass in dem mittlerweilen dramatischen weißen Nichts eine Hütte auftaucht und nebenbei drängt die Zeit, da es um diese Jahreszeit bekanntlich um vier Uhr finster wird. Dann, endlich. Nach endlosem vorsichtigem Marsch durch den Schnee entlang der Stangen sind die Umrisse der ersten Hütten zu sehen und bald ist auch das rettende Hinteralmhaus erreicht.

Der Hüttenwirt Peter Fünder begrüßt die Freunde mit Handschlag und fragt verwundert, woher sie den jetzt noch kommen und vor allem, wohin sie heute noch wollen. Es wird in einer knappen Stunde dunkel und die Sicht immer schlechter. Stirnlampen bescheren in dieser Situation nur noch größere Probleme, da sie zusätzlich blenden. Jeder Autofahrer kennt das aus dem Straßenverkehr. Die Freunde sind also schnell überredet, über Nacht in der gemütlichen Hütte zu bleiben.

Zum Essen und Trinken gibt es genug und vor allem vorzügliche Dinge. Eine herrliche Krautsuppe wärmt gleich einmal von innen und später schafft ein großartiger Schweinsbraten wieder genügend Energiereserven. In der Hütte und auch im Lager in der Nacht ist es wohlig warm. Die Freunde sind am späteren Abend richtig froh darüber, hier geblieben zu sein. Doch welcher Aufstiegs- und auch Abstiegsweg empfiehlt sich nun im Winter, damit man die Idylle dieser weitflächigen Alm genießen kann.

Jeder hat ja nicht so ein Pech wie die Freunde der Berge und sitzt bei Sturm und Nebel in der Hütte. Der Hüttenwirt erklärt den einzig richtigen, harmlosen und vor allem markierten Weg im Winter. Vom Forsthaus in Scheiterboden/Frost geht es auf einer Forststraße mit der rot-weiß-roten Markierung 436 stetig bergauf.

Später folgen immer wieder markierte Abkürzungen durch den Wald, die ein wenig steiler sind. Je nach Geschmack können sie genutzt werden oder man marschiert auf der Straße weiter. Nach eineinhalb Stunden zweigt es rechts hinauf ab und schon bald sehen die Wanderer die ersten Ausläufer der Alm vor sich. Das letzte Stück ist auch bei schlechter Sicht durch die eng gesteckten Stangen leicht zu begehen und die Hütte praktisch nicht zu verfehlen. Der Hüttenwirt schaut nämlich auch außerhalb seiner Kochtöpfe auf das Wohl seiner Gäste.

Da haben die Freunde der Berge wieder einmal etwas gelernt.

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück machen sie sich im Abstieg auf den empfohlenen Weg hinunter. Nach zwei Stunden ist das Forsthaus erreicht, die Freunde haben zum ersten Mal einen wirklich ordentlich ausgeschilderten und ungefährlichen Pfad auf ihren oft schon sehr erlebnisreichen Hinteralm-Winterausflügen benutzt. Dieser und nur dieser Weg sei dem Leser zur Nachahmung im Winter empfohlen, denken sich die Freunde der Berge dann auf dem schon etwas mühsamen vier Kilometer langen Hatsch auf der Straße zurück nach Frein, aber selber schuld.

Außerdem lenken sie sich damit ab, an die Erzählungen des Hüttenwirts zurückzudenken. Wie er von der Blumenpracht im Frühjahr auf der Alm geschwärmt hat und wie er von den Unmengen von Pilzen im Spätsommer erzählt hat. Autsch, einer der Freunde bekommt sofort einen Rippenstoß, weil davon hätte er jetzt nicht erzählen dürfen.

Gehzeiten:

Forsthaus Scheiterboden/Frost – Hinteralmhaus 2 ½ Stunden (Weg 436); Hinteralmhaus – Rosskogel 45 Minuten; Hinteralmhaus – Spielkogel 45 Minuten; Hinteralmhaus – Forsthaus Scheiterboden/Frost 2 Stunden.

Besonderer Wander-Tipp:

Allen Wanderern, denen die Tour zum Hinteralmhaus zu kurz oder zu wenig ergiebig ist, sind die beiden Gipfel Rosskogel (1524 m) und Spielkogel (1599 m) empfohlen. Von der Hütte geht es in je einer knappen Stunde auf dem idyllischen Almboden zu den Aussichtsplätzen, von denen bei schönem Wetter die gesamten Wiener Hausberge wie Rax, Schneeberg, Schneealpe oder Veitsch wunderbar zu beobachten sind. Daneben ist ein gemütlicher Spaziergang über die weitläufige Hinteralm bei ordentlichem Wetter und guten Sichtverhältnissen auch ein Erlebnis, da kann die Seele der Wanderer richtig baumeln. Ja, und von den teilweise absurden An- und Abstiegsvarianten der Freunde der Berge ist im Winter und besonders bei schlechten Sichtverhältnissen dringend abzuraten.

Der besondere Diabetiker-Tipp:

Schneeschuhtouren sollte man immer mit warmer, mehrschichtiger Bekleidung und warmen Bergstiefeln mit Gore-Tex Membran unternehmen. Im Outdoor- und Sportartikelhandel gibt es mittlerweile aber schon eine große Anzahl von speziellen Winterschuhen. Damit besteht der empfindliche Fuß der Diabetiker im schneematschigen Großstadtdschungel ebenso, wie auf einer winterlichen Wanderung durch die klirrende Kälte und den glitzernden Pulverschnee.

Winterschuhe haben oft ein zusätzliches Plüsch oder Fell-Innenfutter und unterschiedliche Sohlenkonzepte für bessere Eishaftung, etwa klappbare Metallspikes oder Glasteilchen in der Sohle. Eine gesamte, ausführliche Ausrüstungsliste und wertvolle Tipps für entspanntes Winterwandern mit oder ohne Schneeschuhe gibt es unter

www.bergnews.com/service/richtig-winterwandern/richtig-winterwandern.php

Zufahrt:

Auf der A 2 bis Wiener Neustadt, dann auf der S 6 bis zur Abfahrt Mürzzuschlag-Ost. Durch Mürzzuschlad durch Richtung Neuberg an der Mürz bis nach Mürzsteg. Dort rechts abbiegen nach Frein an der Mürz. Kurz vor dem Forsthaus in Scheiterboden/Frost auf der rechten Seite parken. (Einzige Parkmöglichkeit).

Einkehr:

Hinteralmhaus/ ÖAV Wiener Lehrer

Pächter: Peter Fünder, Hinteralm 31, 8693 Mürzsteg, Tel.: 0664/ 417 44 27

Bewirtschaftet:

Wintersaison: 15. Oktober bis 14. Mai, jeweils Freitag bis Sonntag

Sommersaison: ab 15. Mai durchgehend bis 15. September

12 Zimmerlagen/Betten und 15 Matratzenlager

E-Mail: hinteralm(at)oeav-wiener-lehrer.at

Internet: www.oeav-wiener-lehrer.at/Hinteralmhaus.htm

Freinerhof

Familie Webster, Frein Nr. 2, 8694 Frein/Mürz, Tel.: 03859-8102-0, Fax DW: 11

E-Mail: freinerhof(at)gmx.at

Internet: www.freinerhof.at

Informationen:

Gemeindeamt Mürzsteg: Mürzsteg Nr. 9 A-8693 Mürzsteg, Tel.: 03859 / 3030-0 Fax: 03859 / 3030-14

E-Mail: info(at)muerzsteg.at  

Internet: www.muerzsteg.at