Dickmacher, die nichts mit unserer Ernährung zu tun haben
Cola, Chips und Schokolade: Diese Lebensmittel kommen den meisten als erstes in den Sinn, wenn es um die Ursachen von Übergewicht geht. Doch neben der Ernährung gibt es eine Vielzahl weiterer Faktoren, die maßgeblichen Einfluss auf unser Gewicht haben.
Wenn wir abnehmen wollen, müssen wir mehr Kalorien verbrennen als aufnehmen. Mit anderen Worten: Im besten Fall reduzieren wir die Energiezufuhr über die Ernährung oder aber wir essen genauso viel wie vorher, bewegen uns dafür jedoch mehr. Am besten funktioniert der Gewichtsverlust, wenn wir an beiden Stellschrauben drehen.
Doch nicht nur Ernährung und Bewegung beeinflussen unser Gewicht. Auch unser Lifestyle und bestimmte Umweltfaktoren können das Risiko für Übergewicht erhöhen und dafür sorgen, dass unsere Abnehmversuche ins Leere laufen.
Chronischer Stress
Wer im Job oder auch zuhause ständig gestresst ist, erhöht sein Risiko für eine Gewichtszunahme. Denn bei Stress schüttet unser Körper Cortisol aus. Dieses Hormon versetzt unseren Körper in den Angriff oder Flucht-Modus, sodass sich die Herzfrequenz erhöht und der Blutdruck steigt.
Gleichzeitig sorgt Cortisol dafür, dass unser Körper nach schnell verwertbarer Energie wie Zucker verlangt, welcher die Hauptenergiequelle für unser Gehirn darstellt. Das erklärt, warum Stress oft zu Heißhungerattacken führt. Haben wir dauernd Stress, führen diese zur Entstehung von Übergewicht. Da der Körper bei Stress zudem alle nicht lebensnotwendigen Prozesse wie den Stoffwechsel herunterfährt, wird die Gewichtszunahme zusätzlich gefördert.
Dauerhaft zu wenig oder schlechter Schlaf
Stress wirkt sich jedoch nicht nur auf unser Gewicht und Wohlbefinden, sondern auch auf unseren Schlaf aus. Und wer nachts schlecht oder mehr als drei bis fünf Nächte in Folge weniger als fünf Stunden schläft, erhöht sein Risiko für überschüssige Kilos.
Denn nachts laufen viele Reparatur- und Regenerationsprozesse im Körper ab, für die der Körper Energie benötigt. Zudem wird das Hormon Leptin ausgeschüttet, das den Fettstoffwechsel reguliert und als Gegenspieler der Hungerhormons Ghrelin als Sattmacher wirkt. Das erklärt, warum wir in der Nacht nicht hungrig aufwachen. Schlafen wir jedoch zu wenig, wird weniger Leptin ausgeschüttet und wir haben mehr Appetit. Die Folge: Wir essen mehr und nehmen zu.
Medikamente
Sie essen weniger und bewegen sich mehr als sonst, nehmen aber trotzdem nicht ab? Dann könnte das an verschiedenen Medikamenten liegen, die Sie regelmäßig einnehmen. Denn viele Arzneimittel können auch den Stoffwechsel und das Hungergefühl beeinflussen.
Vor allem Betablocker gegen Bluthochdruck, Psychopharmaka, die bei Depressionen eingenommen werden oder auch cortisonhaltige Mittel begünstigen auf diese Weise eine Gewichtszunahme. Und auch die Pille kann unser Gewicht beeinflusst, da durch die Einnahme Wassereinlagerungen gefördert werden.
Düfte und Aromastoffe
Und wenn wir uns im Vorfeld noch so fest vorgenommen haben, ihm zu widerstehen: Spätestens dann, wenn uns an der Kinokasse der Duft von frischem Popcorn in die Nase steigt, ist es um unsere Willenskraft geschehen und wir greifen zu. Und genau das machen sich auch Supermärkte und Discounter zunutze: Sie versprühen Aromen, die unseren Appetit anregen und uns zum Kauf verführen.
Daher gilt: Schützen Sie sich vor impulsiven Lustkäufen, indem Sie niemals hungrig einkaufen gehen. Auch eine Einkaufsliste hilft dabei, wirklich nur das einzukaufen, was Sie wirklich benötigen.
Nebenbei essen
Wer beispielsweise während der Arbeit, beim Telefonieren oder Fernsehen isst, isst in der Regel deutlich mehr. Das liegt daran, dass wir die gegessene Menge viel weniger wahrnehmen, wenn wir abgelenkt sind. Die Folge: Wir nehmen das Sättigungsgefühl gar nicht wahr und essen meist über den Hunger hinaus. Und das wiederum begünstigt eine Gewichtszunahme.
Daher gilt: Während des Essens sollten wir nichts anderes tun – nicht aufs Smartphone schauen, nicht arbeiten, fernsehen oder lesen. Nach Möglichkeit sollten wir uns pro Mahlzeit 20 Minuten Zeit nehmen und uns dafür immer an den Tisch setzen. Essen zwischen Tür und Angel hingegen sollte tabu sein.
Auch wenn wir nicht alle Einflussfaktoren von heute auf morgen ändern oder beeinflussen können: Schon kleine Änderungen können viel bewirken. Und wer weiß, wie wichtig beispielsweise eine ausgeglichene Work-Life-Balance für das eigene Körpergewicht und Wohlbefinden ist, wird eher bereit sein, die eine oder andere Sport- oder Bewegungseinheit in den Alltag einzubauen.