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Diabetisches Fußsyndrom: Frühzeitige Durchblutungsmessung beugt Amputationen vor

Mit einer rechtzeitigen Durchblutungsdiagnostik könnte jede vierte Amputation aufgrund eines Diabetischen Fußsyndroms (DFS) verhindert werden, so Dr. Berthold Amann, Chefarzt der Inneren Medizin am Franziskus-Krankenhaus in Berlin. Laut dem Angiologen sollte diese am besten schon bei Diagnosestellung des Diabetes erfolgen.

(Wiesbaden, 13.12.2022) - Das Diabetische Fußsyndrom (DFS) ist in Deutschland die häufigste Ursache für Amputationen oberhalb des Sprunggelenks. So ein Eingriff ist folgenschwer, nicht nur für die Lebensqualität der betroffenen Patientinnen und Patienten. Laut dem Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2023 ist die Mortalität nach einer Major-Amputation ohne Fußerhalt dramatisch erhöht: „Mehr als die Hälfte wird nach fünf Jahren verstorben sein“, schreibt Dr. Michael Eckhard, ärztlicher Leiter des Diabeteszentrums am Uniklinikum Gießen/Marburg in dem Bericht. Aber auch wenn die Amputation nur einen Teil des Fußes betreffe, liege die 5-Jahres-Mortalität noch bei rund 46 Prozent. Das Sterberisiko beginnt allerdings schon viel früher zu steigen: Bereits das Vorliegen eines diabetischen Fußulkus ist laut Gesundheitsbericht mit einer Mortalität von über 30 Prozent innerhalb der nächsten fünf Jahre assoziiert.

Messung schon zum Zeitpunkt der Diabetesdiagnose

Um solche Verläufe zu verhindern, müsse bereits zum Zeitpunkt der Diagnose eines Typ-2-Diabetes angesetzt werden, forderte Dr. Berthold Amann von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) im Vorfeld der Diabetes-Herbsttagung. „Schon bei der Diagnosestellung des Diabetes ist die Chance, dass eine Durchblutungsstörung am Bein vorliegt, über 50 Prozent“, so DGA-Tagungspräsident Amann. In diesem Fall steige das Risiko, ein Bein zu verlieren, bereits bei Vorliegen einer kleinen Wunde auf bis zu 20 Prozent. „Da kommen dann auch die 30.000 Amputationen pro Jahr her, die bei Diabeteserkrankten durchgeführt werden.“ Kritisch werde es immer dann, wenn die Durchblutung nicht ausreiche, um eine Wundheilung zu erlauben.

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