Diabetiker verklagt Fluggesellschaft, weil sein Insulin nicht an Bord verstaut wurde
Ein Diabetiker hat die australische Fluggesellschaft Qantas verklagt. Im Mai 2018 flog er von den USA nach Australien. Das Flugpersonal habe ihm versichert, sein Insulin einzupacken – doch dann verschwand das Medikament.
Ein zuckerkranker Passagier hat die Fluggesellschaft Qantas auf mindestens 200.000 Dollar verklagt, weil das Personal sein Insulin nicht im Flieger verstaut habe. Der heute 80-jährige Robert R. flog im Mai 2018 mit Qantas von Los Angeles nach Melbourne, um dort seinen Bruder zu besuchen. Sein Medikament, Insulin, führte er in einer Kühltasche bei sich, wie die australische Tageszeitung "Sydney Morning Herald" berichtet. Sein Anwalt erklärt, dass Qantas-Mitarbeiter dem damals 78-Jährigen gesagt hätten, sie würden seine Medikamente ins Flugzeug einladen. Dazu sei es allerdings nicht gekommen.
Es bleibt unklar, wer am Verlust der Medikamente schuld ist
Es ist unsicher, ob die Mitarbeiter das Insulin am Flughafen in Los Angeles gelassen oder in den Gepäckraum des Flugzeugs verstaut haben. Qantas sagt, dass R. sein Insulin am Flughafen von Los Angeles zurückgelassen habe. Zudem gehöre es nicht zum Standardverfahren, dass das Personal Medikamente von Passagieren nehme und es ihnen an Bord zurückgebe.
R. muss das Medikament zu seinen Mahlzeiten nehmen. Zwei Stunden vor Melbourne stiegen seine Blutzuckerwerte an. Er erlitt einen Herzinfarkt an Bord. "Die Kabinenbesatzung half ihm bei der Kontrolle seines Blutzuckerspiegels mit angemessener Nahrung und Getränken und überwachte ihn während des gesamten Fluges, einschließlich der Landung. Die Sanitäter wurden gerufen, um ihm nach der Landung abzuholen", sagt ein Qantas-Sprecher.
Fünf Wochen im Krankenhaus
Er erklärt auch, dass R. keine Informationen über seine Krankheit im Vorfeld mit der Fluggesellschaft geteilt habe. R. verbrachte nach dem Vorfall fünf Wochen im Krankenhaus. Er hätte zurück in die USA zu seinem Wohnort reisen sollen, musste aber länger in Australien bleiben.
Quelle: "Sydney Morning Herald"