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Diabetesexpertin Susanne Kaser zur Universitätsprofessorin berufen

(13. Mai 2020) - Die Spezialistin für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen, Susanne Kaser, wurde von Rektor Wolfgang Fleischhacker zur Universitätsprofessorin berufen. Die gebürtige Linzerin ist stellvertretende Direktorin der Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin I (Direktor Herbert Tilg) und beschäftigt sich in ihren Forschungen hauptsächlich mit Diabetes.

Von Diabetes Typ II sind EU-weit mehr als 50 Millionen Menschen betroffen. Das sind in etwa 10 Prozent der europäischen Bevölkerung. Die Tendenz ist steigend. Diabetes ist die häufigste Ursache für nicht-traumatische Amputationen. Jeder dritte Mensch mit Diabetes entwickelt auch Veränderungen der Netzhaut mit Gefahr der Erblindung. Die Krankheit ist auch die häufigste Ursache für Nierenersatztherapie und bringt zudem ein zweifach erhöhtes Risiko für Herzinsuffizienz mit sich: 60 Prozent aller Menschen mit Koronarer Herzerkrankung haben als Grunderkrankung einen Diabetes. Darüber hinaus gelten Menschen mit Diabetes in der aktuellen COVID-19-Krise als RisikopatientInnen. In diesem Themenfeld bewegt sich die neu-berufene Medizinerin Susanne Kaser.

Gesellschaftliche Bedeutung

Bei ihrem Amtsantritt als Präsidentin der Österreichischen Diabetesgesellschaft im Jänner 2020 betonte die Fachärztin und Forscherin: „Die größte gesundheitspolitische Herausforderung der nächsten Jahre liegt darin, eine flächendeckende, hochqualitative, multidisziplinäre und multiprofessionelle Versorgung aller Menschen mit Diabetes zu gewährleisten.“ Für neue Medikamente und personalisierte Behandlungsmethoden brauche es mehr Wissen über die biochemischen Vorgänge bei Diabetes und seinen Folgeerkrankungen. Um dieses Wissen zu generieren, forscht die gebürtige Linzerin seit vielen Jahren im Bereich der Insulinresistenz und der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung als Folge von Übergewicht, Fehlernährung und Insulinresistenz. Dabei geht es um die Frage, wie exogene Faktoren den zellulären Energiehaushalt steuern und die Interaktion zwischen Stoffwechselrelevanten Organen und Geweben beeinflussen. 

Forschungsschwerpunkte und CD-Labor

Einen zentraler pathophysiologischen Faktor beim Metabolischen Syndrom stellt dabei die Insulinresistenz dar. Sie spielt auch neben der verminderten Insulinsekretion aus der Bauchspeicheldrüse eine wesentliche Rolle in der Entstehung des Diabetes mellitus Typ 2. Von der Stoffwechselerkrankung sind in Österreich acht Prozent der Bevölkerung betroffen, rund 2.500 Typ 2 DiabetikerInnen werden derzeit an der Universitätsklinik für Innere Medizin I, an der die Forscherin stellvertretende Direktorin ist, betreut. Der Einfluss von verschiedenen Umweltfaktoren auf Insulinresistenz und Fettleber ebenso wie die molekularen Grundlagen von neuen Therapieansätzen im Bereich des Diabetes mellitus Typ 2 sind die wesentlichen Forschungsschwerpunkte, denen auch seit 2015 im Christian-Doppler Labor für Insulinresistenz nachgegangen worden ist.

Bereits während des Studiums der Humanmedizin in Innsbruck, interessierte sich Susanne Kaser für Stoffwechselprozesse. Ihre medizinische Karriere war dabei immer von Laborarbeit geprägt. „Sowohl die wissenschaftliche Tätigkeit als auch die Arbeit im und mit dem Team haben mir von Anfang an großen Spaß gemacht“, erzählt Kaser, die gleichzeitig auch betont: “Mir war und ist auch heute noch sehr wichtig, dass meine Forschungsarbeiten im Labor mit den Erkrankungen zu tun haben, die wir täglich behandeln. Die Kombination aus Patientenversorgung, klinischer Tätigkeit und Laborarbeit macht so noch mehr Freude.“

Quelle: Medizinische Universität Innsbruck

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