Offener Brief an BM für Gesundheit, Rudolf Anschober
Zu Beginn der CORONA-Krise hieß es, Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, gehören zu den Risikogruppen, die besonders hohe Sterberaten und schwere Verläufe erleben.
Mittlerweile sind chronisch kranke Österreicher in der „Wichtigkeit der Impfungen“ offensichtlich abgerutscht.
Die Dachorganisation der heimischen Selbsthilfeorganisationen „wir sind diabetes“ richtet deshalb unten stehenden offenen Brief an den Gesundheitsminister.
Wir von Diabetes Austria, der Initiative Soforthilfe, unterstützen dieses Schreiben vollinhaltlich.
Das können auch Sie tun: Schicken Sie unter „Diabetes und Corona-Impfung“ ein Mail an office@wirsinddiabetes.at oder office(at)diabetes-austria.com .
Offener Brief an BM Rudolf Anschober
Wien, 26. Jänner 2021
Sehr geehrter Herr Minister, lieber Rudi Anschober!
Als „wir sind diabetes“ im Herbst 2020 im Ministerium von Ihnen empfangen wurde – nicht einmal, nicht zweimal, nein sogar dreimal – und die Botschaft, die wir mitnehmen durften, lautete: „Diabetes ernst nehmen, ernst nehmen, ernst nehmen!“, da war die Hoffnung groß, dass Menschen mit Diabetes endlich einen Fürsprecher gefunden haben und ihre Bedürfnisse von oberster Stelle ernst genommen werden!
Von Beginn der Pandemie an war klar, dass von Diabetes Betroffene ein hohes Risiko auf einen schweren Corona-Krankheitsverlauf haben. Darauf weist auch die Fachgesellschaft für Diabetes seit Monaten immer wieder hin. Fast alle relevanten Tagesmedien greifen diese Forderungen der ÖDG momentan auf.
Doch was passiert?
Schaut man sich die aktuelle Priorisierung des nationalen Impfgremiums an, spiegelt diese weder die Dringlichkeit noch Ihre eindringliche Botschaft des Ernstnehmens wider. Und das, obwohl die Zahlen weltweit belegen, dass die Forderung nach einer raschen Impfung für diese Risikogruppe zurecht besteht! Laut einer Innsbrucker Studie hatten mehr als 50% der intensivmedizinisch versorgten Patienten eine Diabetes Erkrankung, die Sterblichkeitsrate der über 70-jährigen mit Diabetes ist zwei- bis dreimal so hoch, wie in der Altersgruppe ohne Diabetes.
Eine rasche Impfung wäre hier die logische Konsequenz!
Also, lieber Herr Gesundheitsminister, bitte lösen Sie Ihr Versprechen ein, Diabetes wirklich ernst zu nehmen und setzen Sie die Menschen mit Diabetes in der Priorisierungsliste für die Corona Impfung ganz nach oben!
Ihre Karin Duderstadt
für den Vorstand von „wir sind diabetes“
Werden auch Sie Teil von "wir sind diabetes"
Setze auch Du ein Zeichen der Solidarität, trage das gelbe Band und werde Mitglied bei "wir sind diabetes" oder unterstütze uns mit Deiner Spende! Für unterstützende Mitglieder gilt ein Jahresbeitrag von 20 Euro (mehr Informationen zur Mitgliedschaft in den Vereinsstatuten).
zum Anmeldeformular
Menschen mit Diabetes unterstützen die Forderungen an BM Rudolf Anschober:
Liebe Dachorganisation, liebes Diabetes-Austria-Team
Auch "ich bin Diabetes", im 83. Lebensjahr und seit über 50 Jahren insulinpflichtig. Ich unterstütze die Forderung nach Priorisierung von chronisch kranken Menschen (z.B. Diabetes aber auch Adipositas) vollinhaltlich. Ich bin aufgrund meines Alters und meiner Erkrankung Risikopatient und habe keinerlei Informationen, ob und wann ich gegen COVID geimpft werde.
Aber es geht nicht um mich persönlich. Es geht um viele hunderttausende Österreicher, die durch das Virus massiv gefährdet und bei denen ein Krankheitsverlauf viel eher tödlich verlaufen kann.
Bitte, Herr Bundesminister Anschober, nehmen Sie die Probleme der Menschen mit Diabetes und aller chronisch kranken Menschen ernst. Nehmen Sie sie ernst. Nehmen Sie sie wirklich ernst!
Mit sportlichen Grüßen
Dr. Siegmund Bergmann
Ich unterstütze den offenen Brief an Herrn BM Rudolf Anschober vollinhaltlich. Ich bin seit 1985 Diabetikerin Typ 2 und 62 Jahre alt. Ich würde mich sehr über eine baldige Impfung freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Sahin-Koller
Ich unterstütze den offenen Brief an Herrn BM Rudolf Anschober vollinhaltlich.
Ich bin seit 1995 Diabetikerin Typ 1, hatte 2006 einen Herzinfarkt, habe eine Herz und Niereninsuffizenz und einen IgA-Mangel (Anti-Immunsystem im oberen Bronchialbereich) und bin 47Jahre alt.
Ich würde mich sehr über eine baldige Impfung freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Glöckler
Lieber Vorstand von „wirsinddiabetes“, liebe Karin!
Ich unterstützte den offenen Brief an BM Anschober vollinhaltlich.
Ich selbst habe seit 2003 Diabetes mellitus Typ 2 mit Insulin- und Tabletten-Therapie.
Wegen einer Herzinsuffizienz, zwei Herzinfarkten und einem Schlaganfall gehöre ich in die Hochrisikogruppe und warte sehnsüchtig auf den Termin für meine erste Covid19-Impfung.
Mein Sohn arbeitet im LHK Feldkirch als Anästhesie- und Intensivpfleger und hat dadurch auch immer wieder Dienst auf der Covid-Intensivstation. Er hat mir mehrfach berichtet, dass zeitweise ALLE Patienten auf der Covid-Intensivstation Diabetes hatten und sehr viele daran verstorben sind.
Diabetes mellitus betrifft rund 600.000 bis 800.000 Menschen in Österreich. Diese zu schützen muss Priorität vor den jungen Alten (bis 65 jährigen ohne Vorerkrankungen) und den jüngeren und gesunden Mitbürgern haben.
Ich hoffe auf eine entsprechende Korrektur des Impfplanes und verbleibe
mit besten Grüßen
Ing. Wolfgang Frick
Sehr geehrter Herr Minister Anschober,
wie ich von meinem Freund und Weggefährten, Peter P. Hopfinger, über den Newsletter Diabetes Austria erfahren musste, wurde die Risikogruppe Diabetes Typ1 von der obersten Corona Impfungs-Prioritätenliste gestrichen. Obwohl die meisten an Corona erkrankten und auch daran verstorbenen Menschen dieser „vulnerablen“ Gruppe angehören bzw. angehörten. Das ist sehr schwer zu verstehen und darf nicht kommentarlos hingenommen werden.
Viele Diabetespatienten leiden nicht am Zucker alleine, sondern kämpfen vor allem an den verheerenden Folgeerkrankungen dieser gefährlichen Autoimmunerkrankung.
An meinem Beispiel, das für die Mehrheit von Menschen mit Diabetes Typ 1 gilt, sollten Sie zumindest erahnen können, wie wichtig und schnell gerade diese Gruppe geimpft werden muss.
- Ich bin 71 Jahre alt und seit über vierzig JahrenDiabetiker Typ1
- nach einem Herzinfarkt 2013, verursacht durch Diabetes, erhielt ich 3 Bypässe an den Herzkranzgefäßen.
- Der Diabetes soll (ltd. Arzt) auch an der Unterfunktion der Schilddrüse schuld gewesen sein, die 2015 bei mir festgestellt wurde.
- 2019 hat der Diabetes erneut zugeschlagen und verursachte einen Krebstumor an der Prostata.
- Dass meine Augen vom Diabetes betroffen sind und auch meine Gelenke, die Nieren und die Leber durch den Diabetes leiden erhöht das Risiko, überproportional nach einer Infektion an Corona zu sterben.
Dazu kommt, dass ich am 18. März eine Krebs Rehabilitation in Sauerbrunn antreten soll, die ich aufgrund von CORONA immer wieder verschoben habe.
Es ist der letzte mögliche Antrittstermin, den ich ohne vorheriger Impfung nicht wahrnehmen kann.
Zurzeit werde ich immer öfter von meiner Frau Brigitte Brauner (65 Jahre und Bluthochdruck), gepflegt. Auch sie müsste, im Fall meiner Vakzination, gleichzeitig mit mir gegen das „Sterbevirus“ geimpft werden.
Natürlich habe ich meine Frau und mich schon registriert und natürlich haben wir bisher weder eine Nachricht noch einen Impftermin erhalten.
Wir gehören nicht zu den Menschen die sich vordrängen wollen, aber wenn die Notwendigkeit einer raschen Impfung durch unser schweres Leiden verpflichtend ist, dann sehen wir keinen anderen Ausweg als um eine baldige Reihung zu ersuchen – ganz im Sinne auch von Peter P. Hopfinger, der sich mit viel Herz und Hirn für alle an Diabetes erkrankten Menschen einsetzt.
Und, bitte antworten Sie nicht mit der Empfehlung, mich an impfung.at zu wenden, dort kann und will man auch nicht die Dringlichkeit einer Vorreihung aufnehmen.
Mit freundlichen Grüßen
ernst michael brauner
geschäftsleitender redakteur, int. redaktionsbüro emb
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich unterstütze den offenen Brief an Herrn BM Rudolf Anschober vollinhaltlich.
Ich bin Diabetikerin und leide unter Vorhofflimmern. Mit meinen 62 Jahren würde ich mich sehr über eine baldige Impfung freuen – allerdings sollten Diabetiker nicht mit AstraZeneca (mein Hausarzt erhält nur dieses Präparat…..) geimpft werden, da der Schutz ca. 70% beträgt – das kann für einen Diabetiker – besonders auch über 60 - schlimm ausgehen (Gott behüte).
Bitte nehmen Sie Rücksicht auf Diabetiker und chronisch Kranke Menschen – herzlichen Dank und bleiben Sie gesund!
Jacqueline Steurer
Ich unterstütze den offenen Brief an BM Anschober bzgl. COVID-Impfung für Menschen mit Diabetes.
Lg, Volker Auer