Diabetes-Risiko schon nach einer Woche der Einnahme eines entzündungshemmenden Mittels erhöht
Ein häufig verschriebenes entzündungshemmendes Mittel scheint das Risiko für Diabetes bereits nach nur einer Woche der Behandlung zu erhöhen.
Bei der aktuellen Untersuchung der international hoch anerkannten University of Oxford wurde festgestellt, dass ein gängiges entzündungshemmendes Mittel durch seine Einnahme schnell das Risiko für Diabetes erhöhen kann. Die Ergebnisse der Studie wurden bei der diesjährigen Tagung der Society for Endocrinology präsentiert.
Veränderter Blutzuckerstoffwechsel bei Männern
Glukokortikoide, ein häufig verschriebenes entzündungshemmendes Mittel, können bereits nach einer Woche der Behandlung das Risiko für Diabetes erhöhen. Gesunde Männer erhielten für die Untersuchung Dosen des Medikaments, welche vergleichbar mit Dosierungen bei einer Behandlung von entzündlichen Erkrankungen waren. Die Männer zeigten Veränderungen im Blutzuckerstoffwechsel, die mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Diabetes verbunden waren.
Nebenwirkungen müssen besser berücksichtigt werden
Die Studienergebnisse zeigen die potenziellen langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen auf Menschen, welche diese Medikamente regelmäßig einnehmen, berichten die Forschenden. Die möglichen Nebenwirkungen sollten unbedingt berücksichtigt und überwacht werden, um negative Folgen zu vermeiden.
Was sind Glukokortikoide?
Sogenannte Glukokortikoide sind einer der am häufigsten verschriebenen Entzündungshemmer bei Erkrankungen wie Arthritis, Asthma, Allergien und Nebenniereninsuffizienz. Es ist bekannt, dass die Behandlung mit Glukokortikoiden in hohen Dosen über einen längeren Zeitraum mit metabolischen Nebenwirkungen verbunden ist, die das Risiko von Diabetes und Adipositas erhöhen können.
Nebenwirkungen auch bei niedriger Dosierung?
Bisher gab es jedoch noch keine Studien, welche die kurzfristigen Auswirkungen von Glukokortikoiden bei regelmäßig verschriebenen, niedrigeren Dosen untersuchten. Da Glukokortikoide aber durchaus von Menschen mit Erkrankungen mit unterschiedlichem Schweregrad eingenommen werden, ist es wichtig zu wissen, ob diese metabolischen Nebenwirkungen auch bei niedrig dosierten Kurzzeittherapien auftreten.
Blutzuckerregulation war beeinträchtigt
In der aktuellen Studie haben die Forschenden daher nach nur einer Woche der Behandlung mit verordneten Dosen (10 und 15 mg) von Glukokortikoiden (Prednisolon) bestimmte Marker für den Stoffwechsel bei gesunden Männern gemessen. Klinische und biochemische Parameter wie beispielsweise der Nüchternblutzuckerspiegel, Gewicht und der allgemeine Gesundheitszustand blieben unverändert, allerdings zeigten Veränderungen der Stoffwechselmarker, dass ihre Blutzuckerregulation beeinträchtigt war.
Erhöhtes Diabetesrisiko durch niedrige Dosierung?
Die aktuelle Untersuchung befasst sich erstmals mit sehr kurzfristigen metabolischen Auswirkungen von allgemein verschriebenen Glukokortikoiddosen auf gesunde Männer. Die Ergebnisse zeigen, dass selbst bei diesen niedrigeren Dosen der Glukosestoffwechsel beeinträchtigt ist, was auf ein erhöhtes Diabetesrisiko bei fortgesetzter Behandlung hindeutet.