COVID-19: Wie sich Experten vor dem Virus schützen
Als June Almeida 1964 in ihr Elektronenmikroskop blickte, sah sie einen runden Fleck, der mit winzigen Zacken bedeckt war. Es handelte sich um das erste anerkannte Bild einer neuen Art von Viren. Ihr Aussehen erinnerte Almeida an die Sonne mit ihrer Korona, darum gab sie ihnen den Namen «Coronavirus». So wurde June Almeida zur Pionierin der Virologie. Ihre Arbeit hat bis heute nicht an Bedeutung verloren: So wurde Almeidas Technik zum Beispiel in China eingesetzt, um Covid-19 zu identifizieren.
Die Infektionskrankheit COVID-19 (verursacht durch das Coronavirus SARS-CoV-2) beschäftigt seit Monaten Wissenschaftler und Experten. DER STANDARD hat Ende Juni 17 Expertinnen und Experten befragt, welche Alltagsaktivitäten sie schon wieder aufgenommen haben, welche nicht – und warum.
Denn auch Wissenschaftlerinnen und Mediziner besuchen Restaurants (oder eben nicht), haben ältere Angehörige und Kinder, die ins Ferienlager möchten. DER STANDARD hat deshalb nach dem Vorbild der "New York Times" Expertinnen und Experten befragt, wie sie ihre Alltagsaktivitäten gestalten. Die befragten Personen kommen aus den Fachgebieten Virologie, Epidemiologie, Immunologie, evidenzbasierte Medizin, Public Health, Genetik oder Soziologie, und alle haben in den letzten Monaten an Covid-19 geforscht und/oder Infizierte behandelt.
So halten es die Experten mit den folgenden Alltagsaktivitäten
Covid-19 und Diabetes
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) empfiehlt ganz speziell für Menschen mit Diabetes mellitus die Empfehlungen besonders streng zur Vorbeugung der Covid-19 Infektion einzuhalten:
Beachten Sie ganz besonders die Empfehlungen zur Prävention
- halten Sie Abstand von anderen Personen
- waschen Sie regelmäßig ihre Hände mit Wasser und Seife
- halten Sie die Hände möglichst vom Gesicht und Ihren Schleimhäuten fern
- halten Sie Nies- und Hustenhygiene ein
- meiden Sie Menschenansammlungen
Eine gute Blutzuckereinstellung (erreichen des Therapieziels welches sie mit Ihrem betreuenden Arzt vereinbart haben) ist hilfreich in der Vermeidung von Komplikationen.
Da die Viruserkrankung in den meisten Fällen mild verläuft, gibt es bislang auch für Menschen mit Diabetes nicht mehr Gefahr als bei einem herkömmlichen Grippevirus.
Sinnvoll oder nicht sinnvoll
So gut wie alle vom DER STANDARD befragten Experten machen ihr Verhalten von der Wahrscheinlichkeit abhängig, auf Infizierte zu treffen. Dabei spielt das lokale Infektionsgeschehen des Wohn-, Arbeits- oder Urlauborts die entscheidende Rolle. Die Teilnehmer der Umfrage weisen zudem auf persönliche Umstände hin, die ihr Verhalten bestimmen. Die meisten Befragten geben an, dass sie so gut wie alle Aktivitäten im Freien für unbedenklich und die geltenden Vorsichtsmaßnahmen für sinnvoll halten. Es gibt aber auch einige Regelungen, die manche für übertrieben halten: etwa die Schließung von Kindergärten und Volksschulen sowie Regeln zu Feriencamps.
FAZIT: Welche Aktivitäten jeder von uns in den nächsten Monaten trotz des Covid-19-Risikos wieder aufnehmen wird, müssen wir für uns selbst entscheiden.
Quelle: Der Standard/Grafik