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Covid-19-Sterberisiko: Blutverdünner erhöhen Überlebenschancen

Studie mit knapp 4400 Teilnehmern

Blutverdünner können bei Covid-19-Patienten das Sterberisiko deutlich senken. Demnach ging die Behandlung mit einem entsprechenden Medikament - unter Berücksichtigung des Zustands der Patienten - mit einer etwa halbierten Todesrate einher. Zusätzlich sank bei jenen Gruppen, die Blutverdünner bekamen, auch das Risiko, künstlich beatmet werden zu müssen.

Das berichten US-Mediziner nach einer Studie mit knapp 4400 Teilnehmern im „Journal of the American College of Cardiology“. Für diese wurden Daten von März und April aus fünf Krankenhäusern der Mount Sinai-Gruppe in New York analysiert. Dabei teilten sie die insgesamt 4389 Patienten in drei Gruppen ein: Eine Gruppe erhielt keine Blutverdünner, die zweite bekam derartige Präparate zur Behandlung. Der dritten Gruppe wurde eine geringere Dosis Blutverdünner zur Vorsorge verabreicht.

Zwar starben knapp 29 Prozent jener Patienten, die therapeutisch mit Blutverdünnern behandelt worden waren. In jener Gruppe, die keine solchen Arzneien bekam, waren es knapp 26 Prozent. Berücksichtigen die Forscher aber Vorerkrankungen und andere Gesundheitsfaktoren der Teilnehmer, war das Sterberisiko der therapeutisch mit Blutverdünnern behandelten Patienten um 47 Prozent geringer. In jener Gruppe, die präventiv mit derartigen Medikamenten versorgt wurde, war das Risiko um 50 Prozent reduziert.

Zusätzlich sank bei jenen beiden Gruppen, die Blutverdünner bekamen, auch das Risiko, künstlich beatmet werden zu müssen - um 31 Prozent bei den therapeutisch behandelten Menschen, um 28 Prozent bei den präventiv behandelten. Ernsthafte Komplikationen durch Blutungen, wie sie die Einnahme von Blutverdünnern begünstigen kann, gab es bei drei Prozent der therapeutisch Behandelten. In den beiden anderen Gruppen lag der Anteil unter zwei Prozent.

Zusätzliche Hinweise darauf, dass Blutverdünner für Covid-19-Patienten sinnvoll sein können, erbrachten 26 Autopsien von Menschen, die an Covid-19 gestorben waren. Bei elf davon fanden die Mediziner Hinweise auf Thrombosen - verursacht durch Blutgerinnsel, welche durch Blutverdünner wahrscheinlich hätten verhindert werden können.