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Closed-loop verbessert vermutlich antidiabetische Therapie von Kleinkindern

Mit einem Hybrid-Closed-loop-System lässt sich bei Kleinkindern mit Typ-1-Diabetes der Blutzucker besser einstellen als mit Standardtherapien, ergab eine öffentlich geförderte US-Studie.

(Charlottesville, 21.6.2023) - Wie sicher und wirksam lassen sich Kleinkinder mit Typ-1-Diabetes mit einem Closed-loop-System behandeln? Diese Frage hat ein Forschungsteam um Dr. Marc D. Breton vom University of Virginia Center for Diabetes Technology in Charlottesville (USA) untersucht (N Engl J Med 2023; 388:991).

An der Vergleichsstudie nahmen 102 Zwei- bis Fünfjährige mit Typ-1-Diabetes teil (mindestens sechs Monate Krankheitsdauer). Sie wurden über 13 Wochen nach dem Verhältnis 2:1 in zwei Insulintherapiegruppen aufgeteilt. 68 Kinder erhielten ein Hybrid-Closed-loop-System (t:slim X2 Insulin Pumpe mit Control-IQ Technology System), 34 Kinder wurden nach dem Therapiestandard behandelt (Insulinpumpe oder mutiple tägliche Insulininjektionen, jeweils plus kontinuierliche Glukosemessung, CGM). Die HbA1c-Werte der Kinder variierten zu Studienbeginn (5,2 bis 11,5 Prozent) stark.

Mit Closed-loop drei Stunden länger im Glukosezielbereich

Ergebnisse: Der Anteil der täglichen Zeit im Glukosezielbereich („Time in Range“, TIR) von 70-180 mg/dl erhöhte sich in der Closed-loop-Gruppe von 56,7 auf 69,3 Prozent und in der Gruppe mit Standardbehandlung von 54,9 auf 55,9 Prozent. Dies ergab einen Unterschied bei der TIR zwischen den beiden Therapiegruppen von 12,4 Prozentpunkten, was wiederum etwa 3 Stunden länger im Glukose-Zielbereich pro Tag entspricht. Zeiten mit extremen Hyperglykämien (>250 mg/dl) und Zeiten mit Hypoglykämien (<70 mg) unterschieden sich zwischen den Gruppen nicht wesentlich. Es gab zwei schwere Hypoglykämien unter Closed-loop und eine in der Standardgruppe.

Die verlängerte TIR mit Closed-loop bedeutet einen großen Fortschritt für Kleinkinder, betont das Studienteam. Kleine Kinder lassen sich nämlich allgemein nur schwer auf Insulin einstellen, weil sowohl ihr Ess- als auch ihr Bewegungsverhalten unberechenbar ist. Auch können sie sich nicht artikulieren, wenn sich eine Hypoglykämie anbahnt.

Quelle: https://www.aerztezeitung.de/