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Blutzuckersenkende Medikamente können mehr als den Zucker regulieren

Bei einem unbehandelten Typ-2-Diabetes sind die Blutzuckerwerte dauerhaft erhöht. Dies ist anfangs nicht immer spürbar. Ein Typ-2-Diabetes kann sich sogar über Jahre entwickeln, ohne dass Symptome auftreten.

Die meisten an Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) erkrankten Menschen leiden an einem Typ-2-Diabetes. Dieser ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass er erst sehr spät im Krankheitsverlauf – oder auch nie – eine Behandlung mit Insulin benötigt. Vielmehr kann der Blutzucker meist mit Tabletten kontrolliert werden, die auf unterschiedliche Art und Weise wirken.

Zusätzlich gibt es auch Medikamente, sogenannte GLP-1-Rezeptoragonisten, die zwar (ähnlich wie Insulin) einmal täglich oder einmal wöchentlich unter die Haut gespritzt werden müssen, die aber nicht wie Insulin wirken. Ein weiterer Effekt dieser Medikamente ist die Unterdrückung des Hungergefühls und damit verbunden eine Gewichtsabnahme.

Gute Behandlungsoptionen

Die meisten dieser Therapien – und vor allem jene, die weiter unten angesprochen werden – haben gemeinsam, dass sie keine Hypoglykämien (Unterzuckerungen) auslösen können. Das macht diese Therapien nicht nur äußerst sicher, sondern auch arm an Nebenwirkungen. Die vorhandene Vielfalt an Behandlungsmöglichkeiten unterschiedlicher Wirkung macht es heute auch möglich, für jeden betroffenen Patienten eine möglichst gut an die individuelle persönliche Situation angepasste Behandlung zu finden.

Menschen, die an Diabetes leiden, haben ein zumindest doppelt so hohes Risiko an Arteriosklerose (auch: Gefäßverkalkung) und damit an Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Schaufensterkrankheit zu erkranken oder zu versterben. Es ist daher wichtig für jeden Betroffenen, möglichst gut über die eigenen Risikofaktoren Bescheid zu wissen, die das persönliche individuelle Risiko für diese Gefäßkrankheiten bestimmen. Genauso wichtig ist es aber auch, informiert zu sein, wie dieses Risiko bestmöglich beeinflusst werden kann.

Erweiterte Wirkung

Für einen Teil dieses hohen Risikos ist direkt der erhöhte Blutzucker verantwortlich. Der Sinn einer Reduktion des Blutzuckers ist daher, das Risiko des Betroffenen für Schäden an den Blutgefäßen möglichst wirkungsvoll zu verringern. Dass dies möglich ist, wurde auch in großen Forschungsprojekten überzeugend gezeigt.

Ganz neue Untersuchungen haben nun gezeigt, dass es spezielle blutzuckersenkende Medikamente gibt, die noch mehr können als einfach nur den Blutzucker senken. Sie können – unabhängig von ihrer Wirkung auf den Blutzucker – auch Gefäßkomplikationen verhindern. Für manche Medikamente aus der Gruppe der GLP-1- Rezeptoragonisten und der SGLT2-Hemmer wurde sogar eine verminderte Sterblichkeit nachgewiesen. Das bedeutet, dass mit diesen Medikamenten behandelte Menschen länger und mit weniger Gefäßkrankheiten leben können.

Neue Maßgaben

All dieses neue Wissen hat dazu geführt, dass die Behandlungsleitlinien der Diabetesgesellschaften sehr einhellig für spezielle Patientengruppen – nämlich jene die bereits gefäßkrank sind – die Behandlung mit diesen Medikamenten als dringend notwendig erachten.

Interessierte sind auch eingeladen die Homepage www.diabetesherz.at zu besuchen. Dort finden sich wichtige weiterführende Informationen wie auch mögliche Fragen, die der behandelnde Arzt zur jeweils individuellen persönlichen Situation jedes Erkrankten beantworten kann.