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Bitte nicht barfuß!

So kommen Menschen mit Diabetes Schritt für Schritt gut durch die warme Jahreszeit

An einem sonnigen Morgen auf bloßen Sohlen über den Strand zu laufen und dabei den Sand an den Füßen spüren. Für viele Menschen ist das der Inbegriff von Sommer. Doch bei Diabetes ist es ratsam, darauf zu verzichten.

Körperliche Aktivität ist für Menschen mit Diabetes wichtig, weil sie hilft den Zuckerspiegel zu senken und das Übergewicht abzubauen. Doch Ballspiele am Strand ohne Schuhwerk, oder barfuß über die Wiese zu laufen, sollte für Diabetiker ein Tabu sein. Insbesondere Patienten mit diabetischer Neuropathie (Nervenschädigung) sollten am besten generell auf das Barfußlaufen verzichten, weil die Schmerzwahrnehmung in ihren Füßen gestört sein kann. Mit der Folge, dass Verletzungen, Druckstellen oder Blasen nicht rechtzeitig bemerkt und behandelt werden. Daraus kann sich z. B. ein diabetisches Fußsyndrom entwickeln.

Sechs wichtige Tipps, die Diabetikern helfen sollen, den Sommer unbeschwert zu genießen:

1. Achten Sie insbesondere in den Sommermonaten auf einen konstanten Blutzuckerspiegel (maximal 126 mg/dI), den Sie regelmäßig kontrollieren. Körperliche Bewegung und ein individuell zusammengestellter Ernährungsplan helfen dabei.

2. Diabetiker sollten nie barfuß laufen, auch nicht in der Wohnung. Selbst das Anstoßen mit dem Zeh an einen Tisch kann zu einem Fußgeschwür führen, wenn die Wunde nicht richtig abheilt. Am Strand besteht die Gefahr, dass Muschelschalen, Glas oder Holzstückchen in die Fußsohle eindringen und schwere Infektionen auslösen. Für Diabetiker mit einer Schädigung der feinen Nervenenden (Neuropathie) ist zudem das Barfußlaufen auf heißem Asphalt tabu.

3. Seien Sie kritisch beim Kauf neuer Schuhe. Sie sollten perfekt passen und weder zu groß noch zu klein sein, da es sonst leicht zu Blasen und Hornhautbildung kommt. Da Wärme und körperliche Bewegung die Füße anschwellen lassen, Schuhe am besten am Abend kaufen.

4. Kontrollieren Sie Ihre Füße im Sommer täglich - am besten vor dem Anziehen der Schuhe und nach dem Ausziehen. Wer nicht so beweglich ist, sollte hierzu einen Fußspiegel benutzen. Überprüfen sie hierbei vor allem den Bereich zwischen den Zehen und an der Ferse. Untersuchen Sie regelmäßig auch Ihre Schuhe nach Fremdkörpern, die drücken können. Selbst ein kleiner Kieselstein oder etwas Sand kann ein Geschwür verursachen, wenn die Verletzung nicht sofort behandelt wird.

5. Suchen Sie regelmäßig die medizinische Fußpflege auf. Während der warmen Sommermonate neigen die Füße vermehrt zu Pilzerkrankungen oder Hornschwielen. Obwohl es zahlreiche Mittel zur Eigenbehandlung gibt, sollten Sie an etwaigen Hautveränderungen nicht selbst "herumdoktern", sondern dies einer professionellen Fußpflegerin überlassen. Wichtig: Bei auffälligen Stellen oder nicht heilenden Wunden immer einen Hautarzt aufsuchen.

6. Weil Sonne und Wasser die ohnehin trockene, spröde Haut an den Füßen weiter austrocknen, ist - last, but not least - eine konsequente Pflege der Füße mit harnstoffhaltigen Cremes oder Salben wichtig.

Wenn Beschwerden wie Kribbeln, Brennen, Taubheit, Schmerzen oder andere Empfindungsstörungen in den Füßen auftreten, heißt es achtsam sein. Wer genau hinhört, was die Füße mit dem einen oder anderen Signal sagen wollen, der kann diabetischen Nervenschäden und ihren Folgen entgegenwirken.