Skip to main content

Basel – die Kulturmetropole

Ich fahr´ in die Schweiz, Davos am Schönsten ist. Stimmt schon. Für Schifahrer wie mich gehört die Berglandschaft rund um den Nobelschiort zu den geilsten Pistengegenden.

In Zürich kann man nur Geschäfte machen, in Basel kulturelle Vielfalt erleben

Von Peter P. Hopfinger

Ich fahr´ in die Schweiz, Davos am Schönsten ist. Stimmt schon. Für Schifahrer wie mich gehört die Berglandschaft rund um den Nobelschiort zu den geilsten Pistengegenden. Doch kürzlich verschlug es mich erstmals nach Basel. Und seither glaube ich zu wissen, wo die Schweiz – abseits von alpinen Abenteuern - wirklich am Schönsten ist.

Ich bin nicht sicher, ob uns mit unserem Nachbarn, der Schweiz, mehr trennt oder verbindet. Beide Staaten sind neutral, klein und ziemlich im Zentrum von Europa. Beider Staaten Bevölkerung spricht (deutsche) Dialekte, die vom Rest der Welt mitunter als Halskrankheiten wahrgenommen werden. Und gemeinsam werden die Schweiz und Österreich 2008 die Fussball-Europameisterschaft ausrichten.

Einer der Standardwitze von Österreichern über die Schweiz mokiert sich über deren Banken-Metropole. Was der Unterschied zwischen Zürich und dem Wiener Zentralfriedhof ist? Der Zentralfriedhof in Wien ist nur halb so groß, aber doppelt so lustig.

Das kann man von Basel nun wirklich nicht sagen. Die im Vier-Ländereck Deutschland, Frankreich, Schweiz und Liechtenstein gelegene Stadt erinnert mitunter sehr an Wien. Es ist halt nicht die Donau sondern der Rhein, der durchfliesst, aber es gibt auch Straßenbahnen, ausgezeichnetes Essen und vor allem jede Menge Kultur. Die gipfelt in mehr als 800 Museen, die in und um Basel zu finden sind, aber auch jede Menge Konzerte von klassisch bis Avantgarde sowie Festivals der verschiedensten Art machen Basel, das als Basilia etwa um die gleiche Zeit wie Vindobona von den Römern besiedelt wurde, zu einer echten Wissenschafts- und Kulturmetropole.

Ganz neu ist das nicht, denn immerhin ist Basel bereits seit 1460 Universitätsstadt und berühmte Humanisten wie Erasmus von Rotterdam oder auch Theophrastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, legten bereits vor rund 500 Jahren den Grundstein für diese noch heute gültige Bezeichnung.

Was neben ausgezeichneten Restaurants – ich aß im „Escargot“ neben dem Bahnhof Schnecken auf einem Spargelbeet und ein tadelloses Steak – besonders auffällt, sind die zahlreichen Stadt-Rundgänge, die in die Geschichte der Stadt führen und gleichzeitig dafür sorgen, dass man die hinaufgefutterten Köstlichkeiten und ausreichende Bewegung wieder los wird. So gibt es etwa einen einstündigen Paracelsus-Rundgang, einen halbstündigen Erasmus-Rundgang (er ist sogar für Rollstuhlfahrer geeignet) und einen 90minütigen Hans-Holbein-Rundgang. Die großen Vorteile: alle Rundgänge beginnen auf dem zentralen Marktplatz in der Altstadt und man braucht nur dem Porträt jener historischen Person zu folgen, die man sich als Leitmotiv für seine Runde ausgesucht hat.

Natürlich gibt es auch geführte Touren, die kosten allerdings von fünf Euro aufwärts für den Guide. Aktuell wird eine mit dem Namen „Henker, Sünder, arme Seelen“ angeboten, der abends um 18 Uhr beginnt und durch teils unheimliche, teils sagenumwobene Gegenden führt.

Ein anderes Plus von Basel ist, dass sich vor allem die Altstadt fest in der Hand von „Öffis“, Fussgängern und Radfahrern befindet. In einer Passage zwischen dem Baseler Hilton-Hotel und dem Bahnhof entdeckte ich einen Rad-Parkplatz mit so vielen Drahteseln, wie ich sie sonst nur in Amsterdam auf einem Fleck gesehen habe. 
Dort ist übrigens auch ein Verleih untergebracht, bei dem man zu günstigen Bedingungen sein „Velo“ (so die Schweizer Bezeichnung) ausborgen kann.

Wer genug gegangen oder auch mit dem Rad gefahren ist, kann sich natürlich auch transportieren lassen. Der Rhein fliesst mitten durch die Stadt und die dortige Schifffahrt bietet neben SwissNights oder einem toskanischen Weinabend auch schaurig-spannende Unterhaltung unter dem Titel „Mord an Bord“ an, bei der die Gäste mithelfen müssen, ein an Bord begangenes Verbrechen zu klären.

Bleibt noch zu klären, was Diabetiker im Notfall angeboten wird. 
Fast jedermann spricht deutsch, die Apotheken sind zahlreich und gut sortiert und last but not least findet sich in Basel so manche wichtige Firma (wie etwa Bayer) die Diabetikern im Notfall sicher weiterhilft.

Wichtige Links: www.basel.comwww.baseltourismus.chwww.bpg.ch