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Bakterien aus dem Fettgewebe führen zu Entzündungen

(15. Juli 2020) - Forscher der Universitätsmedizin Leipzig fanden in ihren Untersuchungen im Fettgewebe lebendige Bakterien und bakterielles Erbgut (DNA), die zu Entzündungen führen können. Je mehr bakterielle DNA im Fett vorhanden sind, umso höher sind die Entzündungswerte und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass Stoffwechselstörungen auftreten können. Insbesondere übergewichtige Personen und Patienten mit Typ-2-Diabetes sind davon betroffen. Die aktuellen Studienergebnisse erschienen kürzlich im Journal „Gut“.

Woher kommen Entzündungen im Fettgewebe? Diese Frage stellten sich die Wissenschaftler um Studienleiter Prof. Peter Kovacs der Klinik und Poliklinik für Endokrinologie, Nephrologie, Rheumatologie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) zu Beginn ihrer Forschung. Im Blutbild von übergewichtigen Personen sind die Entzündungswerte häufiger leicht erhöht. Zudem weisen sie wie auch Patienten mit Typ-2-Diabetes eine besondere Darmflora und eine erhöhte Durchlässigkeit des Darms auf. „Wir haben uns gefragt, ob die Bakterien bei Diabetespatienten und Menschen mit Übergewicht in das Fettgewebe einwandern, um dort zu dieser Entzündung, die wir sehen, auch aktiv beizutragen“, sagt Dr. Rima Chakaroun von der Klinik und Poliklinik für Endokrinologie, Nephrologie, Rheumatologie, UKL. Die junge Nachwuchsforscherin ist zusammen mit ihrem Kollegen Lucas Massier Erstautor der vorliegenden Studie.

Um herauszufinden, wie die Entzündungswerte mit Fettleibigkeit und Diabetes zusammenhängen, entnahmen die Wissenschaftler bei den Operationen durch Prof. Dr. Arne Dietrich an der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax-, und Gefäßchirurgie, UKL, sterile Fettgewebsproben von 75 Patienten. „Jeden Schritt des Experiments haben wir kontrolliert, um eine Kontamination durch das Arbeitsumfeld und Verfälschung der Ergebnisse zu verhindern. Wir haben die gleichen Untersuchungen im Blut durchgeführt und hier uns die DNA von Bakterien angeschaut. Auch haben wir in fixierten Fettgewebsschnitten nach intakten Bakterien gesucht“, erläutert Chakaroun die Methoden. Die Schnitte vom Fettgewebe wurden nach ihrer Entnahme mit Fluoreszenzfarbstoff eingefärbt und dann die Fluoreszenzsignale nachgewiesen. „Wir haben tatsächlich lebendige Bakterien im Fett gefunden. Und je mehr zu finden sind, desto kränker waren die Patienten.

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