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ATTD 2020: Die Zukunft des Diabetes-Managements

Madrid (eb) - Rund 3.700 Mediziner, Software-Entwickler und Wissenschafter diskutieren derzeit in der spanischen Hauptstadt Madrid beim 13. Kongress für Advanced Technology and Treatment for Diabetes die Zukunft des Diabetesmanagements. Die wird - so die einhellige Meinung - vorwiegend im elektronischen Bereich stattfinden.

Denn der gute Hausarzt kennt sich mit der komplexen Materie nur noch bedingt aus, hat auch zu wenig Zeit und längere Beratungsgespräche - bei chronischen Erkrankungen wie etwa Diabetes ein unbedingtes MUSS - werden von den Sozialversicherungen Österreichs nicht honoriert.

Die Zukunft der täglichen Betreuung und des Managements der Erkrankungen verlagert sich daher schon jetzt immer mehr in Richtung Apps. Diese kleinen Software-Programme werden heute schon von jedem Anbieter eines Blutzucker-Messsystems angeboten und helfen den Patienten dabei Insulindosen zu protokollieren und Zuckerwerte nicht nur detailliert sondern auch im Überblick über längere Zeiträume im Auge zu behalten.

Als nächster Schritt sollen sogenannte Closed-Loop-Systeme die Kontrollen perfektionieren. Closed-Loops verbinden Insulinpumpen, Zucker-Messsysteme (CGM und FGM) über ein Smartphone miteinander und verhindern so die gefürchteten Unterzuckerungen (Hypoglykämien) bzw. sorgen für bessere Durchschnittswerte und längere Zeiten im eingestellten Referenzbereich.

In Zukunft wird dabei auch ein von Novo vorgestellter Insulinpen eine Rolle spielen. Das Gerät speichert nicht nur die letzten 500 Insulingaben nach Menge, Datum und Uhrzeit, sondern kann diese auch per NFC-Schnittstelle drahtlos an die App auf einem Smartphone übermitteln.

Für Senioren, die kein Smartphone besitzen und die von ihrer oralen Diabetestherapie auf eine 1x tägliche Insulingabe eingestellt werden, hat Roche sogar einen automatisierten sms-Dienst entwickelt. Die Software im Hintergrund berücksichtigt dabei nicht nur die Herstellerangaben für das verwendete Insulin, vergleicht mit den ermittelten Blutzuckerwerten und gibt Ratschläge zur Optimierung der Einstellung.

Aber auch Startups sind auf dem ATTD vertreten. Das Schweizer Unternehmen www.snaq.io hat für seine Entwicklung einer Nahrungsapp soeben den bytes4diabetes Award gewonnen. Mit Snaq können Speisen einfach fotografiert werden. Die App berechnet - bis auf 15 % genau - die Kohlenhydrate der Nahrung und hilft so beim Abnehmen.

Soweit die ersten Eindrücke vom ATTD. Bleiben Sie dran, wir berichten täglich und hören Sie auch unseren Podcast https://diabetes-austria.com/dies-das/podcast

Wir werden mit österreichischen und internationalen Experten sprechen und interessante Erkenntnisse liefern.