Alarmsignal Prädiabetes!
Von Dr. med.Wolfgang Exel / Krone GESUND
Ist Diabetes mellitus eine Volkskrankheit? Unbedingt! Alleine in Österreich haben rund 600.000 Menschen erhöhte Zuckerwerte. 20 Prozent davon wissen gar nichts davon und sind noch massiver gefährdet. Es drohen nämlich Folgen wie schwerste Durchblutungsstörungen (Herzinfarkt, absterbende Gliedmaßen, Impotenz, Erblindung etc.) und besonders häufig tödliche Infektionen.
Die Zahl der Diabetiker steigt immer mehr an!
Facharzt Dr. Maximilian Schubert aus Altaussee (Stmk.) berichtet nicht nur über jährlich steigende Zahlen: „Die Patienten werden auch immer jünger! Früher nannte man den Diabetes vom Typ II auch Altersdiabetes. Das trifft heute nicht mehr zu.“ Dr. Schubert rät in diesem Zusammenhang dringend, auch die Vorstufe dieses Stoffwechselleidens ernst zu nehmen: „Selbst beim sogenannten Prädiabetes kommt es bereits zu Nervenschäden und beginnender Verengung der Blutgefäße.“ Der Experte über Grundsätzliches: „Beim Diabetes Typ I entsteht durch eine Virusinfektion, eine Autoimmunerkrankung beziehungsweise auch ohne erkennbare Ursache eine Minderproduktion oder der völlige Stopp von Insulin in der Bauchspeicheldrüse. Hier muss in erster Linie medizinisch behandelt werden, um Schäden in Grenzen zu halten. Diabetes II handelt man sich allerdings hauptsächlich durch ungünstigen Lebensstil bzw. falsche Ernährungsgewohnheiten ein . . . “
Kranke bestimmen ihr Schicksal oft selbst
Was bedeutet, dass die Betroffenen ihr Schicksal – sprich: Die Gesundheit – in hohem Maß selbst in die Hände nehmen könnten. Dr. Schubert: „Oft lässt sich schon lange vor Manifestation der Erkrankung bereits eine Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse oder eine Insulinresistenz (mangelnde Reaktion der Körperzellen auf das Hormon) feststellen. Wir sprechen von Prädiabetes und können diese Entwicklung durch moderne Laboranalysen schnell erkennen.“ Werden dann rechtzeitig geeignete Gegenmaßnahmen getroffen, lässt sich das Übel meist verhindern. Dr. Schubert: „Umstellung der Ernährung und regelmäßige, gezielte Bewegung ersparen in den meisten Fällen die Katastrophe gravierender Folgen ohne Medikamente oder Operationen.“
Im Vivamayr Health Resort in Altaussee hat Dr. Schubert als ärztlicher Leiter ein Programm mitentwickelt, um den Teufelskreis mit Diabetes zu durchbrechen: „Wir haben uns darauf spezialisiert, eine Kombination aus anerkannten komplementärmedizinischen Verfahren anzubieten – ein gleichsam maßgeschneidertes Therapiepaket, das auf der Basis einer eingehenden Aufnahmeuntersuchung geschnürt wird.“ Bei der Durchführung erhält der Gast tägliche Beratung. Dr. Schubert: „Die Behandlung erfolgt mittels Diät, Bewegung, Ergänzung gesunder Ernährung durch Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente sowie umfassender psychologischer Betreuung. Weiters ist bei Diabetes das Erkennen und Therapieren von Lebensmittelunverträglichkeiten ein wichtiger Faktor, um eine Optimierung des Zuckerstoffwechsels zu erreichen.“
Durch Zielstrebigkeit und Disziplin können Betroffene dem Diabetes also den Kampf ansagen und gewinnen! Abgesehen davon führt vernünftiger Lebensstil zur Steigerung der Lebensqualität durch Verbesserung der mentalen und körperlichen Fitness. Der beste Weg: Einmal richtig erlernen und dann konsequent daheim weiterführen!
Das Problem bei der Vorstufe des Diabetes ist, dass es noch kein einziges zugelassenes Medikament für Prädiabetes gibt, wie Diabetes-Austria-Experte Mag.pharm. Christopher Waxenegger weiß:
- es gibt gute Daten für Metformin und Glitazone (v.a. Metformin hat zusätzlich positive Auswirkungen auf Fettstoffwechsel, Gewicht und ist gut verträglich)
- Alles, was übergewichtigen Menschen beim Abnehmen hilft, ist theoretisch nützlich, dazu zählen unter anderen auch Wirkstoffe wie Orlistat (aber auch die haben KEINE Zulassung!)
- erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist zudem Saxenda (Liraglutid), dass in niedriger Dosierung bei Typ-2-Diabetes, in höherer bei Adipositas eingesetzt wird. Ein übergewichtiger Mensch mit Prädiabetes könnte gleichzeitig auch in dieser Hinsicht profitieren (Saxenda hat aber ebenfalls KEINE Zulassung für Prädiabetes)