Advent, Weihnachten und ein neues Jahr
Wieder ist fast ein Jahr vergangen, wir steuern ungebremst auf das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel zu. In wenigen Tagen ist das Jahr 2019 auch schon wieder Geschichte.
Zuvor – Ende November – haben wir noch unsere Lieben betrauert, die dieses Weihnachtsfest heuer leider nicht mehr mit uns feiern werden. Fast jeder von uns hat – da bin ich sicher – auch im heurigen Jahr wieder einen persönlichen Verlust zu beklagen. Das ist umso bedauerlicher, als manche der lieben Toten ihr vorzeitiges Ableben zum Teil selbst verschuldet haben. Sei´s drum und wenden wir uns lieber angenehmeren Erinnerungen zu.
Aus meiner Sicht ist das vergangene Jahr mehrheitlich positiv verlaufen
An erster Stelle: wir sind diabetes hat sich nach zweijähriger Vorarbeit als österreichweite Plattform für ALLE Menschen, die an Diabetes erkrankt sind und als die ihrer Angehörigen vorgestellt und dabei großartiges mediales Echo geerntet. Ich gratuliere – nicht nur als Gründungsmitglied - der österreichweiten Allianz „Wir sind Diabetes“ herzlich!
Ein ausgezeichnetes Ergebnis ist auch gelungen, als Teilnehmer des Fit4Life“-Turnus in Alland (allesamt zwischen 19 und 32 Jahren und Typ-1-Diabetiker) sich spontan entschlossen, am Dirt run der Wild Säue unter dem Motto „We run on Insulin“ als Gruppe teilzunehmen. Das Quintett erlief nicht nur die 15. Gesamtzeit von insgesamt 36 Gruppierungen, sondern erlief auch rund 6.000 Euro. Dieses Geld wurde im Vorfeld der ÖDG-Herbsttagung von Janine Kurtz und Mario Nolz an die Vertreter von Diabär Hubert Reininger und von ÖDV, Helmut Thiebet übergeben. Damit können auch Typ-1-Kinder, deren Eltern sich so einen Campaufenthalt nicht leisten können, an einem der jugendlichen Zuckercamps teilnehmen.
Erfreulich war auch, dass der Rechnungshof starke Mängel und Schwächen beim Diabetes Desease Management-Programm „Therapie aktiv“ aufgezeigt hat. Damit muss sich jede kommende Regierung mit diesem Problem beschäftigen. Es ist ja auch wirklich ein schlechter Witz, dass in Deutschland schon die Hälfte aller Diabetiker in einem strukturierten Programm sind, aber bei uns nur maximal zehn Prozent.
Persönlich möchte ich mich auch bei ganz vielen Menschen bedanken, die mein Leben im vergangenen Jahr bereichert, erfreut und begeistert haben.
Die Reihenfolge ist willkürlich und bestimmt nicht vollständig.
Karin Duderstadt, Geschäftsführerin von „wir sind diabetes“ Dr. Adalbert Strasser, Chirurg und Präsident von „wir sind diabetes“, die patientenorientierte Führung von Novo Nordisk, Dr Andreas Rothensteiner und Dr. Christina Bares, die ausserordentlich adäquaten Kollegen Christian Fexa, Karin Podolak, Ernst Mauritz und viele andere mehr.
Dazu kommen noch: Bettina Blanc, mein persönliches Vorbild im Umgang mit der Zuckerkrankenheit, Univ. Prof. Dr. Kinga Howorka, mein etwas skuriller aber sehr persönlicher Diabetesguru. Nicht vergessen möchte ich die Mitstreiter Dr. Angelika Heiss, Helmuth Thiebet und Harald Führer. Ganz wichtige Personen in meinem Leben mit Diabetes sind auch Dr. Claudia Francesconi, die mir und 24 weiteren jugendlichen Diabetikern einen „Fit 4 Life“ – Turnus ins Alland ermöglicht hat.
Die Teilnehmer, Mario, Dominik, Janine, Lisa, Valentina und viele mehr werden mir unvergessen bleiben.
Was ich Euch mit diesem Weihnachts-Editorial mitgeben will, ist leicht erklärt. Glaubt an ein nicht nur machbares, sondern ein erfülltes Leben mit der Diagnose Diabetes. Lasst Euch von der Diagnose nicht ausser Tritt bringen oder gar Euer Leben vermiesen. Ihr seid die Chefs im Umgang mit der Krankheit. Dazu braucht es Hirn und Konsequenz und Ausdauer, denn leider gibt es keinen einzigen Tag Urlaub vom Diabetes. Die gute Nachricht: Clevere Menschen mit Diabetes können alles, was auch Gesunde können. Nebenbei: ich bin 2020 bereits ein Viertel Jahrhundert mit meinem Diabetes liiert.
Ich wünsch Euch einen nicht zu verzuckerten Advent, alles Gute für Weihnachten und ein erfolgreiches Jahr 2020!
Herzlichst Euer
Peter P. Hopfinger
Herausgeber und Chefredakteur