1. Pharmig-Preis für Online-Gesundheitsjournalismus - www.diabetes-austria.com: Die Erfolgsstory aus dem Word-Wide-Web
Der Preisträger des ersten Pharmig-Preises für Online-Gesundheitsjournalismus, Peter Hopfinger, Jahrgang 1955, ist seit Jahrzehnten Medienmacher. Nach langen Jahren bei Kurier und Neuer Kronenzeitung arbeitet er seit sieben Jahren als freier Journalist, unter Anderem auch als Chef vom Dienst des Magazins WIENER.
1995 änderte sich das Leben des Wieners schlagartig, als er erfuhr, dass er an Diabetes erkrankt war. „Die Diagnose hat mein Leben gewaltig verändert“, gesteht Hopfinger. Obwohl er die Krankheit sehr schnell „im Griff“ hatte und sich heute als „gesund unter Anführungszeichen“ fühlt, engagiert er sich seitdem im Selbsthilfebereich, z.B. als Pressesprecher des Forum Diabetes. Und: die Krankheit hat zudem seinen beruflichen Focus verändert; sie war der Auslöser für seine Hinwendung zu Gesundheitsthemen im Journalismus.
Der Weg ins Internet
1996 kam ihm auch die Idee, eine eigene Website, die sich mit Diabetes und Diabetes-relevanten Themen beschäftigt, zu kreieren. Damit angesprochen sollten nicht nur Diabetiker werden, sondern auch deren Angehörige oder an der Thematik allgemein Interessierte. Die breit gefächerten Inhalte der Homepage www.diabetes-austria.com transportieren komplexe medizinische Inhalte in einer auch für Laien verständlichen Sprache. Seit Februar 2002 bieten die Seiten auch eine „Sprechstunde“ an, in der führende Experten allen Besuchern der Seiten Rede und Antwort stehen.
Finanziert wurde die Website im ersten Schritt durch den „Diabetes-Anhänger“ (eine „Erfindung“ Hopfingers), der, vom Patienten um den Hals getragen, speziell in Notfällen wie etwa Unterzuckerungszuständen dem Betroffenen rasch Hilfe bringen kann. Hopfinger: „Wenn jemand auf der Straße zusammenbricht und man findet diesen Anhänger, kann man reagieren oder zumindest einen Arzt rufen.“
In der ersten „Web-Zeit“ freute sich Hopfinger über die für damalige Zeiten höchst beachtlichen 3.000 Besucher pro Monat. Heute sind es monatlich 45.000.
Diabetiker in Österreich nur teilweise gut versorgt
In seiner Position als Pressesprecher des Diabetes Forum Österreich beschäftigt sich Peter Hopfinger aber auch mit allgemeinen Fragen und Problemen rund um Diabetes. „In Österreich sind Diabetiker besonders im urbanen Bereich gut versorgt“, erklärt Hopfinger. Dennoch ortet er im ländlichen Bereich Defizite. In manchen Fällen wären niedergelassene Allgemeinmediziner, so der Preisträger, mit der Behandlung ihrer Diabetes-Patienten überfordert. Als Gegenmaßnahme könnte sich der Hopfinger die Einrichtung von Gruppen- oder Schwerpunktpraxen vorstellen.
Steckt Geld in die Aufklärung!
Ein besonderes Anliegen von Peter Hopfinger ist die Aufklärung zu Diabetes und den möglichen Folgeschäden der Erkrankung. Sein Appell an alle gesundheitspolitisch Verantwortlichen und alle, die im Gesundheitsbereich zu tun haben: Man müsse Geld in eine drei- bis fünfjährige Aufklärungskampagne, wie das auch bei der Herz-Kampagne geschehen sei, stecken und vor den Folgen der Krankheit eindringlich warnen. „Natürlich kostet das enorm viel Geld“, meint Hopfinger, „doch dieses würde man durch die Ersparnis jener Mittel, die durch die Krankheitsfolgen entstehen, leicht wett machen. Ganz abgesehen davon, dass man durch eine solche Aktion auch unendlich viel menschliches Leid verhindern könnte.“
Zu den Pharmig-Preisen
Das Ziel der Pharmig-Preise ist es, in der Gesundheitssicherung und Gesundheitsversorgung die Umsetzung des jeweils vorhandenen Wissens und die Gewinnung neuer Erkenntnisse zu fördern. Im Sinne eines Integrierten Gesundheitssystems will die Pharmig insgesamt ein Gesundheitswesen stimulieren, in dem Menschlichkeit und Wirtschaftlichkeit keine Gegensätze darstellen, sondern einander sinnvoll ergänzen. Die Pharmig unterstützt diesbezügliche neue Strategien für die Bewältigung dieser Herausforderungen.
Die Jury setzt sich aus den Mitgliedern des Fachausschusses für Kommunikation der Pharmig zusammen. Der Jury-Entscheid muss vom Vorstand der Pharmig bestätigt werden.
Die Pharmig-Preise sind mit jeweils EUR 4.000 dotiert. Sie werden alle zwei Jahre verliehen.